In Braunau kam es zu einem dramatischen Polizeieinsatz, als ein 60-jähriger, stark alkoholisierter Jäger seine Lebensgefährtin und zwei Kinder wegen familiärer Konflikte mit dem Tod bedrohte. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend, als die Frau in der Lage war, die Polizei zu alarmieren, während der Mann mit mehreren Schusswaffen im Haus verweilte. Die schwer bewaffnete Spezialeinheit Cobra rückte um 21.45 Uhr mit einer beeindruckenden Aufstellung in der Raitfeldstraße an, um die Situation zu entschärfen, wie die Krone berichtete. Nach einem gezielten Zugriff konnte der aggressive Täter im Keller festgenommen werden. Entgegen der Schwere der Situation blieb glücklicherweise niemand verletzt.
Jagen: Ein Klischee wird entlarvt
Parallel zu den tragischen Ereignissen in Braunau beleuchtet ein Interview mit der Archäologin Brigitte Röder, wie stereotype Geschlechterrollen aus der Steinzeit bis heute unser Denken beeinflussen. Röder hinterfragt das häufige Bild des männlichen Jägers und der weiblichen Sammlerin, welches seit eh und je in Schulen oder Museen propagiert wird. Ihr zufolge zeigen moderne archäologische Untersuchungen, dass Jagen und Nahrungsbeschaffung weit weniger geschlechtsspezifisch waren als oft angenommen. In Wirklichkeit könnten sowohl Männer als auch Frauen mit Speeren oder Bögen jagen, was die Vorstellung von klaren Geschlechterrollen relativiert, wie das Tagblatt aufzeigt.
Die Tradition des Jagens, einmal als rein männlich angesehen, könnte vielmehr eine kollektive Anstrengung der frühen Menschheit gewesen sein, was durch verschiedene ethnologische Studien unterstützt wird. Mit dieser Erkenntnis wird deutlich, dass das Bild des „starken männlichen Jägers“ nicht nur klischeehaft, sondern auch historisch überholt ist. Diese Fragen zur Gleichheit und Geschlechterverteilung in der Jäger- und Sammlergesellschaft erlangen immer mehr Aufmerksamkeit und stellen unsere moderne Sichtweise über Geschlechterrollen in Frage.
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