Der Bezirk Braunau hat innerhalb von nur wenigen Tagen traurige Rekorde aufgestellt, sowohl was die Arbeitslosigkeit betrifft, als auch die wirtschaftliche Unsicherheit der lokalen Industrie. Angesichts der globalen und regionalen Herausforderungen, insbesondere in der Automobilindustrie, merkte man den Unternehmen deutliche Rückgänge an. Besondere Beachtung erhalten dabei die Auswirkungen der Wahl von Donald Trump in den USA und die instabile politische Situation in Deutschland, die für viele Unternehmen zu einer großen Sorge werden.
Die Firma Promotech in Schalchen steht exemplarisch für die Herausforderungen, die die lokale Industrie durchlebt. Mit ungefähr 240 Angestellten produziert das Unternehmen jährlich 160.000 Stecker und Steckverbindungen, die in wichtigen Bereichen wie Airbags und Parksensoren verbaut werden. Trotz aller Widrigkeiten hat Geschäftsführer Michael Benninger positive Nachrichten zu berichten: „Mit den zwei neuen Produktgruppen machen wir heuer rund 19 Prozent vom Umsatz, was die Rückgänge, die wir sonst am Markt sehen, ausgleicht. Wir werden heuer um zwei Prozent wachsen,“ erklärte er optimistisch.
Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit
Die Lage in Braunau ist jedoch nicht zu übersehen: Im Oktober stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Prozent, was den Bezirk an die Spitze der arbeitslosen Statistiken in ganz Österreich katapultiert. Diese Entwicklung überrascht Benninger nicht, der auf die hohe Inflation innerhalb Österreichs hinweist: „Die Lohn- und Stückkosten sind schneller gestiegen als innerhalb der EU, wodurch ein Kostenproblem entstanden ist.“ Trotz dieser Schwierigkeiten hat Promotech es geschafft, die Mitarbeiterzahl stabil zu halten, ein Erfolg, den viele andere Unternehmen bedauerlicherweise nicht verbuchen können.
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Die Industrie im Bezirk Braunau ist stark betroffen, insbesondere die Unternehmen, die in der Automotive-Zulieferindustrie tätig sind. Klemens Steidl, Obmann der Wirtschaftskammer Braunau, beschreibt die gegenwärtige Situation: „Wir spüren diese Destabilisierung in Deutschland und diesen Stillstand, weil viele Industriebetriebe stark abhängig von Exporten nach Deutschland sind.“ Die ungewisse Zukunft lässt auf eine schwierigere Zeit für die Industrie hoffen.
Auf der Suche nach Fachkräften ist der Markt jedoch auf eine unerwartete Drehung gestoßen. Bis vor einem halben Jahr war es äußerst schwierig, neue Mitarbeiter zu finden. Doch nun verzeichnen viele Unternehmen über zehn Bewerbungen für offene Stellen. „Das ist ein extremer Wandel, der vor nicht allzu langer Zeit noch unvorstellbar war,“ sagt Benninger und deutet auf eine positive Entwicklung bei der Rekrutierung hin. Dennoch bleibt die allgemeine Situation für viele Beschäftigte angespannt, und der Fachkräftemangel, der zuvor ein großes Problem darstellte, hat sich in etwas verändert, das viele als ungewiss empfinden. Trotz der erfreulichen Nachrichten über neue Bewerbungen, sind viele Unternehmen gezwungen, weitere Stellen abzubauen.
Die Rahmenbedingungen bleiben kritisch, und die Unternehmen müssen sich auf eine ungewisse Zukunft einstellen, die sowohl durch internationale als auch durch lokale Faktoren beeinflusst wird. Die politischen Entwicklungen und wirtschaftlichen Kiesspuren in benachbarten Ländern lassen die Unternehmen im Bezirk Braunau in Alarmbereitschaft versetzten, wie laut Informationen von ooe.orf.at immer wieder bekräftigt wird.
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