Oberösterreich

300 Jahre Schärding: Die verheerende Katastrophe von 1724

Fatale Folgen einer festlichen Prozession: Die verheerende Brandkatastrophe von Fronleichnam 1724 in Schärding.

Der 18. Juni 1724 markierte einen tragischen Wendepunkt in der Geschichte der Stadt Schärding. An diesem Tag, während der Feier von Fronleichnam, einem bedeutenden Fest der katholischen Kirche, ereignete sich eine verheerende Katastrophe. Während die kirchliche Gemeinde die Fronleichnamsprozession durchführte, begleitet von Böllerschüssen der Bürgergarde, löste sich ein schicksalhafter Unfall aus. Ein glühender Patronenpfropfen gelangte durch ein offenes Dachbodenfenster in ein Pulverfass, das explodierte und einen verheerenden Brand entfachte.

Infolge des Brandes breitete sich das Feuer durch den anhaltenden Ostwind und das trockene Wetter rasch aus, zerstörte über 30 Häuser in der Innenstadt und griff sogar auf die Wehranlage von Schärding über. Die Bewohner der Stadt versuchten verzweifelt, das Feuer zu bekämpfen, obwohl die Feuerwehr zu dieser Zeit noch nicht gut ausgerüstet war. Wasser wurde aus dem Inn geschöpft und in einer Menschenkette in die Stadt transportiert. Trotz aller Bemühungen endete der verheerende Brand in drei Todesopfern und dauerte zwei Tage und Nächte an.

Der renommierte Historiker Rudolf Lessky hat intensiv über die Katastrophe von 1724 geforscht und betont, dass es sich um eine Verkettung tragischer Umstände handelte. Die Lagerung von Pulver in privaten Dachböden war eigentlich verboten, doch aufgrund des Abbruchs des Schlossturms musste das Pulver vorübergehend anderswo gelagert werden. Dies führte letztendlich zu der verheerenden Explosion und dem folgenden Brand, der Schärding für immer veränderte.

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