Norwegischer Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen mit 69 Jahren gestorben!
Norwegischer Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen mit 69 Jahren gestorben!
Hamburg, Deutschland - Der norwegische Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen, eines der bedeutendsten literarischen Talente Norwegens, ist am 19. Juli 2025 im Alter von 69 Jahren gestorben. Ambjørnsen, geboren am 20. Mai 1956 in Tønsberg und aufgewachsen in Larvik, prägte die norwegische Literatur mit seinen einfühlsamen und oft gesellschaftskritischen Werken. Zu seinen bekanntesten Schöpfungen zählt die „Elling“-Tetralogie, die mit dem Oscar-nominierten Film „Elling“ von 2001 weitreichende Popularität erlangte. Sein Debütroman „23-salen“ thematisierte die Defizite der psychischen Gesundheitsversorgung in Norwegen und stellte seinen Einfluss als Autor früh unter Beweis.
Ambjørnsens Schriftstellerei, die Langeweile und das Gefühl des Außenseitertums behandelt, fand viele ihrer erfolgreichsten Ausdrücke in der Jugendbuchreihe „Pelle og Proffen“. Diese Geschichten über zwei jugendliche Detektive boten nicht nur spannende Kriminalfälle, sondern auch kritische Auseinandersetzungen mit Themen wie Drogen und Neonazismus. Die Bücher wurden ebenfalls erfolgreich verfilmt.
Ein Leben in Deutschland und Rückkehr nach Norwegen
In den 1980er-Jahren zog Ambjørnsen nach Hamburg, wo er mehrere Jahrzehnte lebte und ein großes Werk-Portfolio entwickelte, darunter die Romanreihen „Peter und der Prof“ sowie die bereits erwähnte „Elling“-Tetralogie. Viele seiner Werke, wie die Jugendbuchreihe „Peter und der Prof“, wurden in Deutschland veröffentlicht und erlangen dort hohe Verkaufszahlen. Laut Kleine Zeitung sollte im Juli 2025 seine letzte Kurzgeschichtensammlung „Sorgen i St. Peter Ording“ veröffentlicht werden.
Nach fast vier Jahrzehnten in Deutschland kehrte Ambjørnsen Anfang 2025 zurück nach Norwegen, wie die Nachrichtenagentur NTB berichtete. Seine Rückkehr wurde von der Hoffnung auf eine neue kreative Phase in seiner Heimat begleitet, obwohl er bereits seit 2009 an der chronischen Lungenerkrankung COPD litt, die schließlich zu seinem Tod führte.
Nachhaltiger Einfluss auf die Literatur
Die Werke von Ambjørnsen spiegeln nicht nur persönliche Erfahrungen wider, sondern auch gesellschaftliche Themen und historische Fragestellungen. Angesichts des aktuellen Trends in der norwegischen Literatur, der sich auch in den Kriminalromanen und autofiktionalen Erzählungen zeigt, wird Ambjørnsens Tod als großer Verlust für die literarische Landschaft Norwegens empfunden. Die norwegische Literatur, die in den letzten Jahren auch im internationalen Kontext zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, wird durch Ambjørnsens innovativen und oftmals provokativen Stil bereichert.
Norwegen ist derzeit auch Gastland der Leipziger Buchmesse, die zunehmend internationale Autoren anspricht und das steigende Interesse an norwegischer Literatur reflektiert. Autoren wie Karl Ove Knausgård und die ehemalige Fernsehjournalistin Trude Teige repräsentieren eine neue Welle literarischen Schaffens, die gesellschaftspolitische Themen aufgreift und die Identität Norwegens seit der Unabhängigkeit im 19. Jahrhundert thematisiert, berichten NDR.
Ingvar Ambjørnsen wird in der Welt der Literatur nicht nur für seine Werke, sondern auch für seine unermüdliche Suche nach einem tieferen Verständnis menschlicher Emotionen und gesellschaftlicher Verhältnisse in Erinnerung bleiben.
Details | |
---|---|
Ort | Hamburg, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)