Niederösterreich erlebt einen dramatischen Rückgang an Gastronomiebetrieben. Vor 25 Jahren gab es noch fast 3.000 Gasthäuser, doch die Zahl ist mittlerweile auf weniger als 1.700 geschrumpft. Bei einem Betriebsbesuch von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner äußerte Hans Fromwald, Wirtesprecher der Wirtschaftskammer und Gastronom aus Bad Fischau-Brunn, seine Besorgnis über die Situation: „Wir brauchen Lehrlinge für unsere Betriebe und Schulen. Alleine werden wir unser Problem nicht lösen. Ohne Arbeitskräfte wird es bald keine Traditionsbetriebe mehr geben“, stellte er klar. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, politische Unterstützung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Gastronomie einzufordern.
Das Schicksal der mittleren Gastronomiebetriebe ist besonders prekär. Dabei zeigt beispielsweise das Restaurant Triad in Krumbach, wie man in dieser herausfordernden Zeit erfolgreich sein kann. Während viele andere Wirte ums Überleben kämpfen, haben Uwe und Veronika Machreich ihren Betrieb neu gestaltet und Erweiterungen vorgenommen. Sie reagieren auf den Wunsch der Gäste nach mehr Betten und haben einen neuen Gästetrakt mit sechs Doppelzimmern errichtet.
Neue Möglichkeiten für Gäste
Die Investitionen waren nicht gering – etwa 100.000 Euro pro Zimmer – aber die neuen Einrichtungen bieten den Gästen nun die Möglichkeit, bis zu 26 Personen im Landgasthof unterzubringen. Die Nachfrage ist bereits groß. „Die Gäste nehmen sich mehr Zeit zum Genießen“, erklärt Uwe Machreich. Sie genießen die Natur und können sich sicher fühlen, da sie nicht mehr ans Heimfahren denken müssen.
Anders als viele in der Branche kennt das Triad keine Personalprobleme. Durch die Einführung einer Vier-Tage-Woche und das Schließen am Sonntag haben sie sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert. Zudem bringt die Zugehörigkeit zu den „Jeunes Restaurateurs“ (JRE) frischen Wind in die Küche, ohne die Qualität zu vernachlässigen.
Generation der Kulinarik
Ein neuer Name und ein frischer Anstrich begleiten den Generationswechsel im Görg in Eichbüchl bei Wiener Neustadt. Die Seniorchefs Gertrud und Karl Görg legen die Geschäfte in die Hände ihrer Söhne Stefan und Martin und setzen auf eine kulinarische Erfolgsgeschichte. Der Umbau und die Investitionen in den Betrieb sind bereits für das kommende Jahr geplant, insbesondere die bekannte Sonnenterrasse soll in ein Ganzjahreshighlight verwandelt werden.
Die Küche im Görg hat in der Vergangenheit viel Lob für ihre Qualität erhalten. Mit drei Hauben (Gault Millau) und zwei Gabeln (Falstaff) wird besonderes Augenmerk auf die vegetarischen Alternativ-Menüs gelegt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Martin Görg erklärt gemeinsam mit seinem Bruder: „Wir bieten die Qualität von drei Hauben, aber nicht gespreizt, sondern völlig unkompliziert und gemütlich.“ Dies könnte der Schlüssel sein, warum die Gäste in großer Zahl an ihre Türen klopfen.