Wiener Neustadt hat jüngst eine bemerkenswerte Schenkung erhalten, die nicht nur das Museum St. Peter an der Sperr, sondern auch das Stadtarchiv bereichert. Der Überbringer dieser wertvollen Geschichte war Hans Markowitsch, der einen aus dem Jahr 1927 stammenden Motorradmotor überließ.
Dieser Motor zählt zu den besonderen Exemplaren, die in Wiener Neustadt gefertigt wurden. Sein Vater, Franz Markowitsch, hatte ihn damals in der Zeit seiner Ausbildung zum Maschinenbauer bei Austro Daimler erschaffen.
Der Motorradmotor war Teil des Meisterstücks, das Franz Markowitsch für seine Meisterprüfung anfertigte. Damit erhöhte er den Hubraum des Motors und schuf einen Zylinderkopf, der schließlich von der Prüfungskommission bei der Austro Daimler Vertretung HAGA bewertet wurde. Die gesamte Anfertigung war außergewöhnlich: der Tank wurde aus zwei Kupferhälften getrieben, und der Zylinder mittels einer speziellen Technik aus Stahl gefertigt.
Das Stück zeigt nicht nur handwerkliches Können, sondern auch die technische Innovation seiner Zeit.
Franz Markowitschs Werdegang
Franz Markowitsch blickt auf eine beeindruckende Karriere als Maschinenbauer zurück. Im Folgenden ein Überblick über sein Lebenswerk:
- Maschinenbauer-Lehre bei der Wiener Neustädter Lokomotiv-Fabrik
- 1924 Eintritt bei Austro Daimler
- Werksleiter an der Wiener Vertretung in Berlin und später Hamburg
- Gründung einer eigenen Werkstatt für Austro Daimler-Produkte 1929
- Nach dem Ende von Austro Daimler führte er seine Werkstatt für Steyr-Produkte weiter
- Ab dem Rentenalter betrieb er eine Tankstelle und Garage bis zur Schließung in den 1950er Jahren
Eine Würdigung von Bürgermeister Klaus Schneeberger
Bürgermeister Klaus Schneeberger äußerte sich anerkennend über die Schenkung und die Verbundenheit von Hans Markowitsch zu Wiener Neustadt: „Die Geschichte unserer Stadt ist ein wertvolles Gut, das wir im Museum und Stadtarchiv besonders achten. Hans Markowitsch hat uns ein wertvolles Stück seines Vaters hinterlassen, das hier bestens aufgehoben ist.“
Die Schenkung verdeutlicht nicht nur die historische Bedeutung, sondern auch die persönliche Verbindung von Hans Markowitsch zu seiner Geburtsstadt, obwohl er selbst nie dort gelebt hat.
Diese Art von Engagement schützt das Erbe der Stadt und sorgt dafür, dass die Erinnerungen an die Menschen wie Franz Markowitsch in den kommenden Generationen lebendig bleiben.
Eine genauere Betrachtung der Schenkung und ihrer Bedeutung finden Sie in einem ausführlichen Bericht auf www.wn24.at.