Ein entspannter Kuraufenthalt in Bad Erlach nahm für Manisha Schlenz und ihre Freundin eine unerwartete Wendung. Am ersten Tag ihres Aufenthalts hörten die beiden Frauen am Ufer des Pittenflusses plötzlich verzweifelte Hilfeschreie. Drei Jugendliche, die ebenfalls am Fluss spazieren gingen, riefen um Hilfe. Was offenbar ein gewöhnlicher Spaziergang sein sollte, verwandelte sich schnell in eine dramatische Rettungsaktion.
Die Situation eskalierte, als ein Kinderwagen mit einem erst 13 Monate alten Säugling ins Wasser fiel. Dies geschah, nachdem die Großmutter des Kindes während des Spaziergangs einen Schwächeanfall erlitt. Viele Menschen wären möglicherweise überfordert gewesen, doch Manisha und Livia zögerten nicht lange. Sie sprangen in die reißenden Fluten, um das Kind zu retten. „Der Bub war noch im Kinderwagen unter Wasser, wir haben ihn herausgezogen“, berichteten die beiden Frauen später. „In so einem Moment denkt man nicht viel nach, sondern handelt einfach.“
Die Rettungsaktion
Nachdem sie den Jungen aus dem Wasser geholt hatten, brachten die Retterinnen ihn auf eine nahe Wiese. Dort begannen sie sofort mit lebensrettenden Maßnahmen wie Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung. Ihre Anstrengungen blieben nicht ohne Erfolg; zusammen mit einem Pfarrer und einem Retter des Roten Kreuzes, Wolfgang Woltron, gelang es ihnen, das Leben des Kindes zurückzugewinnen. Diese schnellen und beherzten Maßnahmen retteten dem kleinen Jungen die Existenz.
Für ihr herausragendes Handeln wurden Manisha und Livia nun mit dem NÖN-Leopold ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung zeigten sich NÖN-Chefredakteur Daniel Lohninger und seine Kollegen beeindruckt. „Ihr habt Zivilcourage bewiesen, das ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Danke für euer Handeln, ihr habt so ein Leben gerettet“, waren ihre anerkennenden Worte.
Die Geschichte dieses Vorfalls hat in der Region für großes Aufsehen gesorgt. Zivilcourage, wie sie hier gezeigt wurde, ist ein wertvolles Gut. Es bringt Menschen zusammen und zeigt, wie wichtig es ist, in Krisensituationen zu handeln. Der Vorfall in Bad Erlach wird wohl vielen als ein Beispiel für selbstlose Hilfsbereitschaft im Angesicht von Gefahr im Gedächtnis bleiben.
Die Retterinnen und der lokale Pfarrer bewiesen, dass Mut und schnelle Entscheidungen in kritischen Momenten von entscheidender Bedeutung sein können. Der Fall hebt nicht nur den Wert des Lebens hervor, sondern auch die Kraft menschlicher Solidarität in schwierigen Zeiten. Geschichten wie diese sind unerlässlich, um die Gemeinschaft zu inspirieren und zusammenzubringen, um in herausfordernden Situationen nicht wegzusehen, sondern aktiv zu handeln.