
Ein spektakulärer Prozess entfaltet sich derzeit im Wiener Landesgericht, wo ein 44-jähriger Jurist, bereits vorbestraft und beschuldigt der versuchten Entführung, vor Gericht steht. Laut Krone.at plant der Angeklagte, zusammen mit zwei Cousins, die Entführung eines wohlhabenden Immobilienmaklers, um 1,5 Millionen Euro zu erpressen. Dieses kriminelle Vorhaben wurde jedoch von den Cousins verhindert, die ihn bei den Behörden angezeigt haben. Bei dieser surrealen Geschichte beschleunigt sich die Handlung, denn zwei Monate später wünscht der Jurist erneut einen Freund anzuwerben, um dieselbe Person zu entführen – dieses Mal jedoch geht es um eine halbe Million Euro. Zudem gab es Pläne, seine Ex-Frau und ihren gemeinsamen Sohn mit in die Entführung einzubeziehen. Er selbst betont jedoch, dass diese Vorwürfe Teil einer Verschwörung gegen ihn seien und wiederholte in der Gerichtsverhandlung, dass er seine Familie nicht gefährden wolle. Währenddessen attestiert ein Gutachter dem Angeklagten eine depressive Anpassungsstörung, was möglicherweise seinen riskanten Verhalten erklären könnte.
Parallel zu diesem schockierenden Fall steht eine Insolvenzkrise vor dem Gericht. Im Landesgericht Wiener Neustadt muss sich die ehemalige „Die Eigentum Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m. b. H.“ verantworten, die nach dem Verlust ihrer Gemeinnützigkeit und einer Insolvenz im Jahr 2021 geschlossen wurde. Die Anklage, die laut Die Presse gegen sechs Personen und vier Unternehmen erhoben wurde, umfasst schwerwiegende Vorwürfe wie kriminelle Machenschaften und das Abzocken von knapp 22,4 Millionen Euro. Der ehemalige Geschäftsführer soll gemeinnützige Wohnungen zu viel zu niedrigen Preisen an sich selbst und seine Freunde verkauft haben und durch sogenanntes „falsches Vermögensverzeichnis“ und unwahre Dokumente Vermögenswerte beiseitegeschafft haben. Der Prozess, der in mehreren Sitzungen bis zum 27. November dauern wird, führt die ersten Beschuldigten in eine prekäre Lage, während das Gericht die Möglichkeit von bis zu zehn Jahren Haft evaluiert.
Aufmerksam verfolgen Beobachter diese beiden Prozesse, die nicht nur durch ihre teils kriminalistischen Hintergründe bestechen, sondern auch durch die brisante Verknüpfung zwischen persönlichem Fehlverhalten und systematischen Betrug im Immobiliensektor. Die Anklagen und die dazugehörigen Vorwürfe lassen erahnen, wie tief das Vertrauen in die Integrität des Immobilienmarktes und die Verantwortlichen erschüttert ist.
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