Wiener Neustadt

Erinnerung in Stein: Lange Tradition der Stolpersteine in Wiener Neustadt

In Wiener Neustadt ehren die „Stolpersteine“ seit 2009 die Opfer des Naziregimes – jetzt sucht die SPÖ freiwillige Helfer, um die 120 Steine wieder zum Strahlen zu bringen!

In Wiener Neustadt wird der bedeutungsvolle Ansatz zur Ehrung der NS-Opfer durch die Initiative der SPÖ-Sektion Mitte unter Stadtrat Norbert Horvath fortgeführt. Diese engagierte Zusammenarbeit trägt dazu bei, das Gedenken an die Verfolgten aufrechtzuerhalten, da die Stadt seit 2021 aktiv die Reinigung der stolpersteine unterstützt und Freiwillige für die Mithilfe mobilisiert.

Die Stolpersteine, ein bemerkenswertes Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, wurden erstmals 1995 in Deutschland verlegt und finden seitdem auch in Österreich immer mehr Verbreitung. Diese kleinen, würfelförmigen Betonsteine sind mit Messingplatten versehen, die die Namen von NS-Opfern tragen. Sie werden in der Regel vor der letzten selbstgewählten Wohnung der Geschädigten in den Gehweg eingesetzt, um deren Erinnerungen und Identitäten zurückzugeben, die ihnen von den Nazis entzogen wurden.

Die Entstehungsgeschichte der Stolpersteine

Die ersten Stolpersteine in Wiener Neustadt wurden 2010 durch den Verein „Aktion Mitmensch“ und die Straßenzeitung „Eibisch-Zuckerl“ verlegt. Im Jahr 2009 entschied der Gemeinderat, mit der Verlegung der ersten zehn Steine zu beginnen, unterstützt durch eine Sponsoring-Initiative der Gemeinde. Seitdem ist die Anzahl der Stolpersteine kontinuierlich gewachsen; bis 2021 zählten die Gedenksteine bereits etwa 120 in der Stadt.

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Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, nicht nur jüdische Opfer, sondern auch andere betroffene Gruppen zu würdigen, wie romani und sinti, religiöse Minderheiten, homosexuelle Menschen und viele andere, die unter dem nationalsozialistischen Regime litten. Die Initiatoren sind bestrebt, eine umfassende Dokumentation über die Schicksale der Betroffenen zu sammeln und durch wissenschaftliche Arbeiten von Experten wie Werner Sulzgruber zu unterstützen.

Die Idee hinter den Stolpersteinen ist nicht nur, sich an die Opfer zu erinnern, sondern auch, die Gemeinschaft aktiv in diesen Prozess einzubeziehen. Daher sucht die SPÖ-Sektion Mitte weiterhin engagierte Freiwillige für die Reinigung der Steine, um deren Zustand zu erhalten und sicherzustellen, dass das Andenken an die Verstorbenen lebendig bleibt.

Die Stolpersteine sind mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern auch in 29 anderen europäischen Ländern zu finden. Rund 100.000 dieser Gedenksteine sind bereits bis Mai 2023 verlegt worden, was die weitreichende Wirkung und das nachhaltige Interesse an dieser Form des Gedenkens unterstreicht. In Österreich wurden die ersten beiden Steine bereits 1997 in St. Georgen verlegt, gefolgt von zahlreichen weiteren Initiativen in verschiedenen Städten.

Diese stetige Weiterentwicklung der Stolperstein-Initiative in Wiener Neustadt und darüber hinaus zeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten. Die vielen, die sich an dieser wichtigen Arbeit beteiligen, tragen dazu bei, dass die Schrecken der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten.

Der Einsatz der SPÖ-Sektion Mitte und der zahlreichen Helfer verdeutlicht die Bedeutung von Erinnerungsarbeit im öffentlichen Raum. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Initiative weiterentwickeln wird, vor allem im Hinblick auf die Einbeziehung neuer Opfergruppen und die Gewinnung weiterer Freiwilliger, die sich diesem ehrenvollen Ziel verschreiben möchten. Interessierte können sich bei der SPÖ-Sektion Mitte melden, um Teil dieser bedeutenden Initiative zu werden und einen Beitrag zur Bewahrung der Erinnerung zu leisten. Weitere Informationen über die Stolpersteine in Wiener Neustadt sind hier verfügbar.

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