Wiener Neustadt

Einschnitt in die Natur: Widerstand gegen Rodung für Ostumfahrung wächst

Aktivisten leisten Widerstand gegen die Zwangsräumung ihrer Baumhauser in Lichtenwörth, während die Polizei für den umstrittenen Bau der Ostumfahrung im Naturschutzgebiet eingreift!

In Lichtenwörth fanden heute früh Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Aktivisten der Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“ statt. Anlass war die fortgesetzte Räumung eines Protestbaums, der gegen den umstrittenen Bau der Ostumfahrung errichtet worden war. Die Polizei begann gegen 6 Uhr mit der Räumung, während währenddessen zahlreiche Protestierende versuchten, sich dem Bauprojekt entgegenzustellen. Laut dem Land sind bereits neun ältere Bäume im Bereich der Warmen Fischa und des Fischa-Mühlbachs durch die geplanten Bauarbeiten bedroht.

Der NÖ Straßendienst gab bekannt, dass alle notwendigen Grundstücke für das Verkehrsprojekt gesichert seien. „Die Vorbereitungen für dieses wichtige Infrastrukturprojekt laufen nach Plan. Bis 2027 sollen alle Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen rund um Wiener Neustadt abgeschlossen sein“, erklärte ein Sprecher.

Aktivisten zeigen Widerstand

Die Protestierenden, unter ihnen auch der Biolandwirt Hans Gribitz, äußern ihre Empörung über die Enteignungen, die aufgrund des Projektes vollzogen werden. „Ich bin dankbar für die Menschen, die sich für den Schutz meiner Felder und des Auwaldes einsetzen, der einem sinnlosen Straßenprojekt weichen soll“, sagte Gribitz und betonte die Wichtigkeit des Auwaldes für die Umwelt. Kritik kommt auch von Irene Nemeth von „Vernunft statt Ostumfahrung“, die dem Land und der Politik Naivität in Bezug auf Klima- und Umweltschutz vorwirft.

Kurze Werbeeinblendung

„Dieser unsensible Kurs wird uns zu den nächsten Jahrhundert-Katastrophen führen – jeder Euro, der hier investiert wird, sollte stattdessen in ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept fließen“, so Nemeth weiter.

Umweltverbände solidarisieren sich

Umweltorganisationen wie Attac und Greenpeace äußern ebenfalls Kritik am Projekt. Theresa Kofler von Attac betont, dass die Politik der ÖVP-FPÖ-Landesregierung die Interessen der Auto- und Baulobby über den Umweltschutz stelle. „Es wird fruchtbarer Boden zerstört und die Natur in einem Natura 2000 Schutzgebiet gefährdet.“ Melanie Ebner von Greenpeace warnt davor, dass die Auswirkungen der Klimakrise gerade in den aktuell katastrophalen Hochwasserbedingungen immer offensichtlicher werden.

Die Auseinandersetzungen um das geplante Bauprojekt Podsenden nationalen, regionalen und lokalen Druck, während der Landtag seine Unsicherheiten über die hochwassergeschädigten Gebiete diskutiert. „Es ist ein Tiefpunkt in der niederösterreichischen Umweltpolitik, diesen Tag für die Räumung des Camps zu wählen“, so Helga Krismer von den Grünen NÖ.

Aktuell bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und wie die politischen Akteure auf den zunehmenden Widerstand der Bevölkerung und der Umweltschützer reagieren werden. Für weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um die Ostumfahrung Wiener Neustadt verweisen wir auf www.wn24.at.

Statistische Auswertung

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"