
Die Wahlen in Niederösterreich haben bei der Volkspartei (ÖVP) ein gemischtes Bild hinterlassen. Während die ÖVP weiterhin in 78 Prozent der Gemeinden die Bürgermeister stellt, verzeichnete sie in mehreren Regionen deutliche Verluste. Bei einer heutigen Pressekonferenz in St. Pölten zog Matthias Zauner, der Landesgeschäftsführer der ÖVP, eine positive Bilanz: „Niederösterreich bleibt das schwarze Kernland.“ Laut Zauner erzielte die Volkspartei das zweitbeste Wahlergebnis aller Zeiten und stellt nun insgesamt 447 Bürgermeister, davon 70 Frauen. Besondere Erfolge feierten die Bürgermeisterin von Münchendorf, Doris Kirstorfer, und der Bürgermeister von Lichtenwörth, Manuel Zusag, die jeweils ihre Ämter behaupten konnten und in ihren Gemeinden die SPÖ übertrumpften, wie die Presse berichtet.
Bittersüße Wahlergebnisse
Trotz dieser Erfolge ist der Wahlausgang nicht durchweg positiv für die ÖVP. In Gemeinden wie Zwettl und Baden musste die Volkspartei herbe Verluste von bis zu 25,61 Prozentpunkten hinnehmen und verlor somit die absolute Mehrheit. In Zwettl erreichte die ÖVP nur noch 48,09 Prozent und büßte 18 von insgesamt 37 Mandaten ein. Die Sozialdemokratische Partei (SPÖ) schnitt in vielen Wiener Umlandgemeinden besser ab, wo die ÖVP beispielsweise nur auf 33,6 Prozent kam. In der Gesamtbetrachtung erreichte die Volkspartei jedoch einen Anteil von 47 Prozent, während die SPÖ bei 26,4 Prozent lag, was zeigt, dass die politische Landschaft weiterhin stark umkämpft ist, wie aus der Analyse von APA hervorgeht.
Zusätzlich schneidet die FPÖ, die in mehreren Wiener Gemeinden an Zuwachs gewann, mit teilweise über 16 Prozent deutlich besser ab als in der Vergangenheit. In vielen Gemeinden bleibt die ÖVP die stärkste Kraft, doch der Verlust der absoluten Mehrheit in Schlüsselgemeinden könnte die politische Stabilität in Niederösterreich in den kommenden Jahren herausfordern. Die Wahlen haben gezeigt, dass trotz der Erfolge auch hart umkämpfte Regionen existieren, in denen regionale Unterschiede gewaltig sind. Die Herausforderung für die ÖVP wird sein, die Wählerbasis zu festigen und verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.
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