In Niederösterreich ist die Gefahr im Straßenverkehr klar geschlechterabhängig. Laut einer umfassenden Analyse des VCÖ, basierend auf Daten von Statistik Austria, kamen zwischen 2021 und Ende November 2024 insgesamt 92 Frauen und alarmierende 287 Männer bei Verkehrsunfällen ums Leben. Besonders auffällig ist, dass in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen viermal so viele junge Männer wie Frauen tödliche Unfälle hatten. Der Unterschied wird in der Gruppe der 25- bis 64-Jährigen noch gravierender: Hier starben sogar fünfmal so viele Männer, was die prekären Mobilitätsmuster verdeutlicht. Auch in der Altersgruppe der über 64-Jährigen ist der Unterschied signifikant; 72 Männer verunglückten tödlich, im Gegensatz zu 44 Frauen, wie NOEN berichtet.
Die Analyse legt zudem offen, dass Männer dreimal so häufig die Verursacher tödlicher Verkehrsunfälle sind verglichen mit ihren weiblichen Pendants. Das Mobilitäts- und Fahrverhalten von Frauen gilt als sicherer, was sich in den Zahlen spiegelt. Ein besorgniserregender Punkt sind die alkoholbedingten Unfälle: Rund 85 Prozent der Fahrer unter Alkoholeinfluss sind Männer. VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky stellt klar: "Wäre die Gesamtgruppe der Männer so sicher mobil wie die Frauen, wären die Zahlen an tödlichen Verkehrsunfällen etwa halb so hoch." Besonders gefährdet sind auch ältere Frauen; laut MeinBezirk waren fast 48 Prozent der weiblichen Todesopfer über 64 Jahre alt. Hier ist eine seniorengerechte Verkehrsplanung dringend notwendig, um deren Sicherheit zu erhöhen.
Risikofaktoren und Mobilitätsverhalten
Die Studie hebt Alkohol und Geschwindigkeitsüberschreitungen als zentrale Risikofaktoren hervor, die hauptsächlich von Männern in allen Altersgruppen verursacht werden. Diese Verhaltensweisen führen zu einem deutlichen Anstieg der Unfallzahlen. Zudem ist festzustellen, dass Frauen seltener ein Auto fahren und häufig zu Fuß unterwegs sind, was sie in gewissen Situationen gefährdeter macht. Besonders im Ortsgebiet ereignen sich viele fatale Unfälle: 27 Prozent der tödlichen Unfälle von Frauen geschahen dort im Vergleich zu 16 Prozent bei Männern. Um die Sicherheit im Verkehr zu verbessern, ist eine fußgängerfreundliche und seniorengerechte Planung unerlässlich, so Jaschinsky weiter.
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