Im Tullner Nixen-Kreisverkehr, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, kommt es insbesondere in den Stoßzeiten häufig zu Staus und längeren Wartezeiten. Die Stadtverwaltung hat nun entschieden, mittels einer Machbarkeitsstudie nach Lösungen zu suchen, um diese Verkehrssituation zu verbessern. Bei der Gemeinderatssitzung am 25. September wurde dieser Beschluss einstimmig gefasst. Die Studie wird die aktuellen Verkehrsströme analysieren und mögliche Optimierungen aufzeigen.
Der Nixen-Kreisverkehr wurde 2009 in Betrieb genommen. Diese Entscheidung fiel während der Erneuerung der Eisenbahnbrücke, als eine frühere Ampel-Kreuzung durch den heutigen Kreisverkehr ersetzt wurde. Bürgermeister Peter Eisenschenk, der ebenfalls im Gemeinderat sitzt, sieht die Möglichkeit, dass in Zusammenarbeit mit dem Land und angesichts der B19, einer stark befahrenen Landesstraße, neue Verkehrsstrategien erarbeitet werden können. "Wir haben bereits Kontakt mit dem Land aufgenommen, um deren Expertise einzuholen," erklärt Eisenschenk.
Verkehrsflüsse und deren Veränderungen
In den letzten 15 Jahren hat sich das Verkehrsaufkommen in dieser Region drastisch erhöht. Der Verkehrsstadtrat Hubert Herzog (SPÖ) äußert jedoch Bedenken: „Mir fehlt ein bisschen die Fantasie, was man dort machen kann.“ Kritische Stimmen kommen auch von Andreas Bors, einem Stadtrat der FPÖ. Er erinnert daran, dass das Land schon vor der Errichtung des Kreisverkehrs gewarnt hatte, dass die Anzahl der Zufahrten ein Problem darstellen könnte. Bürgermeister Eisenschenk entgegnet, dass trotz dieser Bedenken die Entscheidung für den Kreisverkehr richtig war, da dieser einen besseren Verkehrsfluss als die ehemalige Ampellösung garantiere.
Abgesehen von den bestehenden Problemen des Nixen-Kreisverkehrs hat Geog Brenner von den NEOS die Idee des Kreisverkehrs positiv begrüßt, sieht aber auch dringenden Handlungsbedarf bei den Verkehrsmitteln. „Der Besetzungsgrad der Pkw ist oft unter 1,2, viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule“, merkt er an. Er schlägt vor, Alternativen für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen, um die Verkehrssituation nachhaltig zu verbessern.
Die Machbarkeitsstudie
Die Machbarkeitsstudie wird die Verkehrssituation detailliert untersuchen. Dabei sollen die gegenwärtigen Verkehrsströme gegen historische Daten und zukünftige Prognosen abgewogen werden. Zudem sollen verschiedene Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um den Verkehrsfluss zu optimieren. Die Kosten für diese Studie sind auf etwa 8.000 Euro festgelegt.
Der Vizebürgermeister Rainer Patzl (Grüne) hebt hervor, dass auch die Radverkehrssituation bei den Analysen nicht aus den Augen verloren werden sollte. Besonders in der Nähe von Schulen könnten Verbesserungen notwendig sein, um das Radfahren sicherer und attraktiver zu gestalten. „Ich hoffe, dass der externe Gutachter auch die Situation für Radfahrer berücksichtigt“, sagt Patzl.
Mit dieser Initiative zeigt die Stadt Tulln, dass sie sich intensiv mit der Verkehrsproblematik auseinandersetzt und bereit ist, Lösungen zu erarbeiten. Um mehr über die laufenden Entwicklungen zu erfahren, lohnt sich ein Blick in den Bericht auf www.noen.at.
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