In einem bahnbrechenden Schritt zur Optimierung der Notfallversorgung ist das Pilotprojekt des Telenotarztes gestartet worden, das in mehreren Gemeinden Oberösterreichs, darunter St. Georgen im Attergau, erprobt wird. Hierbei können Notärzte per Videotelefonat in Echtzeit auf die Vitalparameter von Patienten zugreifen, die durch das Rettungsteam vor Ort erfasst werden. Dazu gehören EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung, welche live übertragen werden. Laut Gottfried Hirz, dem Präsidenten des oberösterreichischen Roten Kreuzes, ermöglicht dieses System eine gleichzeitige und schnelle Betreuung mehrerer Patienten, was in akuten Lagen von entscheidender Bedeutung ist, da es oft zu längeren Anfahrtszeiten für Notärzte kommen kann. ORF berichtete, dass das Pilotprojekt auch in Mattighofen, der Stadt Steyr und Weyer im Bezirk Steyr-Land durchgeführt wird.
Dieses innovative Modell zielt darauf ab, die Behandlungszeiten zu verkürzen und die Effizienz der medizinischen Notfallversorgung zu steigern. Vor allem in Situationen, wo schnelle Entscheidungen notwendig sind und der Notarzt zeitgleich anderen Patienten zugeordnet ist, kommt der Telenotarzt ideal zum Einsatz. Das Telenotarzt-System befindet sich bereits seit September in Niederösterreich in Betrieb, wo es mittlerweile 500 Mal eingesetzt wurde. MeinBezirk berichtete, dass das Rote Kreuz auch bei weniger kritischen Fällen eine wertvolle Unterstützung durch Blutdruck- und Sauerstoffmessungen sowie ärztlicher Beratung in Echtzeit bieten kann. Diese neuartige Technologie ermöglicht es, dass der Telenotarzt „bereits da ist, wenn er gebraucht wird“.
Erste Erfahrungen und Vorteile
In den vier Pilotregionen wird das Rote Kreuz nun erste Erfahrungen mit dieser zukunftsweisenden Technik sammeln. Die Vorteile sind offensichtlich: Eine zusätzliche Sicherheits- und Unterstützungsquelle für die Notfallsanitäter, Reduktion unnötiger Notarzteinsätze und die Möglichkeit, schnelle medizinische Entscheidungen zu treffen, die unter Umständen sogar Leben retten können. Diese innovative Maßnahme zeigt, wie durch Telemedizin der Zugang zu Notfallversorgung revolutioniert wird und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Rettungsdiensttechnologie dar.
