St. Pölten

St. Pölten 2024: Kulturboom mit 300.000 Besuchern und neuer Vision

St. Pölten sprengt Kulturrekorde und zieht 300.000 Besucher an – ein Festival unter 2.000 Künstlern feiert das größte kulturoffensive seit '86!

Die „Tangente St. Pölten“ hat in diesem Jahr beeindruckende 56.000 Besucher angelockt. Paul Gessl, der Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft (NÖKU), äußerte sich optimistisch über die Erreichung des Ziels von 300.000 Besuchern für das Kulturjahr 2024 an der Traisen. Bei einer Pressekonferenz lobte er die Initiative, die die größte kulturpolitische Veränderung seit der Landeshauptstadtwerdung 1986 darstellt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte, dass die Stadt enorm an internationalem Profil gewonnen hat.

Im Rahmen der „Tangente“ waren etwa 2.000 Künstler und Partner aus verschiedenen Regionen beteiligt. Insgesamt stammten 58 Prozent der Beteiligten aus der Region, 17 Prozent von nationaler Ebene und 25 Prozent international. Diese breite Beteiligung zeigt das Engagement für Kunst und Kultur in der Stadt.

Finanzielle Bilanz und Zukunftsperspektiven

Überraschend war, dass das Budget von 17,6 Millionen Euro um rund eine Million Euro unterschritten wurde. Interessant ist auch, dass 60 Prozent der Veranstaltungen kostenfrei zugänglich waren. Allerdings wird die „Tangente“ als Marke in der Zukunft nicht mehr existieren. Gessl informierte, dass die Verträge für das Festival und dessen Projekte auf ein Jahr befristet sind, jedoch die Fortführung unter einem neuen organisatorischen Dach geplant ist.

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Die positive Bilanz von Mikl-Leitner bezieht sich nicht nur auf die Besucherzahlen, sondern auch auf die Monatsstatistik bezüglich der Übernachtungen. Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) berichtete von einem Anstieg der Nächtigungen um 26,5 Prozent von Januar bis September, wodurch der Rückgang aufgrund von Hochwasserschäden mehr als kompensiert wurde.

Kunst im öffentlichen Raum und zukünftige Initiativen

Das Festival hatte das Ziel, den Kulturbegriff neu zu definieren. Unter der Leitung von Tarun Kade fand unter anderem der Kunstparcours „The Way of the Water“ statt, der entlang der Traisen und des Mühlbachs zu finden war. Das Festival startete mit der Oper „Justice“ von Hèctor Parra, inszeniert von Milo Rau. Es widmete sich Themen wie Ökologie, Erinnerung und Demokratie.

Auch wenn St. Pölten den Titel der „Europäischen Kulturhauptstadt 2024“ an Bad Ischl verlor, flossen über 70 Millionen Euro in die Kulturprojekte der Stadt. Die drei Themenschwerpunkte des Festivals, die zur kulturellen Vielfalt St. Pöltens beitragen, unterstreichen die Bemühungen um ein lebendiges Kulturangebot.

Eine vom Economica Institut erstellte Studie hebt hervor, dass die kulturellen Aktivitäten zwischen 2024 und 2026 eine Wertschöpfung von rund 115 Millionen Euro generieren werden. Das Highlight: Die Maßnahmen sicherten etwa 1.675 Arbeitsplätze, was die Wichtigkeit der Kulturwirtschaft für die Region eindrücklich zeigt.

Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land wird 2024 weiter intensiviert. Das Unternehmen NÖ Kulturlandeshauptstadt St. Pölten GmbH bleibt bestehen, um das KinderKunstLabor weiterzuführen. Die städtischen Beteiligungen an verschiedenen Kulturbetrieben ermöglichten unbefristete Förderverträge, was die Basis für eine optimierte Struktur im Kulturbereich bildet.


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Quelle
noe.orf.at

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