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Shakespeares Der Sturm : Ein Zauber ohne Magie im Landestheater!

Auf der Bühne des Landestheaters in NÖ erwartet die Zuschauer eine aufgeladene Inszenierung von Shakespeares "Der Sturm". Die kreative Regie von Anne Mulleners zeigt ein Bühnenbild, das durch seine Geschicklichkeit besticht, aber auch Verwirrung stiftet. Laut Kleine Zeitung wird die Handlung von hektischem Geschrei begleitet, während die Charaktere wie Handpuppen aus einer Luke auftauchen. Diese Inszenierung gelingt es nicht, tiefere emotionale Schichten zu erkunden – die leisen Zwischentöne fehlen vollkommen.

Ein chaotisches Schauspiel

Die auffällige visuelle Gestaltung bringt das Gefühl einer Waschmaschine herauf, in der die Figuren umhergeschleudert werden. Besonders die schillernden Kostüme des Ensembles tragen zur Verwirrung bei. Der Hauptdarsteller Michael Scherff, in der Rolle des Prospero, strahlt Ratlosigkeit aus, was auch direkt auf die Inszenierung zurückfällt. Die Verwirrung wird durch Doppelbesetzungen, wie bei Tobias Artner, der sowohl Ferdinand als auch Stephano spielt, noch verstärkt. Betroffene Zuschauer könnten auf den Gedanken kommen, dass die Ambitionen der Regie nicht ganz mit der bald aufkommenden Realität des Stückes übereinstimmen, wie bereits historische Kritiken hervorhoben.

Im Rahmen seines globalen Erbes hat Shakespeares "Der Sturm" weltweite Resonanz erzeugt, sogar in der französischen Theaterlandschaft, wie Charlotte Louisa Clark in ihrer Dissertation betont. In ihrer Arbeit, die die Geschichte des Stücks in Frankreich und der frankophonen Welt nachzeichnet, unterstreicht sie die Relevanz von Caliban als symbolischen Charakter, der in verschiedenen Versionen neu interpretiert wird. Diese modernen Adaptionen reflektieren wichtige gesellschaftliche Umwälzungen und bieten neue Perspektiven, die über die ersten Darstellungen hinausgehen. So wird Caliban durch diese Interpretation zu einer Stimme der Unterdrückten – ein Aspekt, der in der aktuellen Inszenierung aus St. Pölten vernachlässigt wird, was laut Birmingham University wiederum die Relevanz des Stücks im heutigen Kontext in Frage stellt.

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Ort des Geschehens


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Genauer Ort bekannt?
St. Pölten, Österreich
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
etheses.bham.ac.uk

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