In St. Pölten sorgt ein umstrittenes Projekt für hitzige Diskussionen unter den Anwohnern. Ein geplantes Frischelager im Süden der Stadt wird von der Bürgerinitiative „Bodenschutz St. Pölten“ scharf kritisiert. Die Sache eskalierte nach einem Hochwasserereignis, was zur Gründung einer Petition führte. Innerhalb von nur 2,5 Wochen haben die Bürger über 7.000 Unterschriften gesammelt, um gegen den Bau des Lagers protestieren zu können. Besonders bemerkenswert ist, dass 6.252 dieser Unterschriften aus Niederösterreich stammen.
Die Sprecherin der Initiative, Romana Drexler, weist darauf hin, dass der Bau des Rewe-Lagers negative Auswirkungen auf natürliche Retentionsflächen, die für den Hochwasserschutz wichtig sind, haben könnte. „Der geplante Hochwasserschutz dient nur der Sicherheit des Lagers und nicht der Allgemeinheit“, so Drexler. Sie und ihre Mitstreiter befürchten zudem einen Anstieg des Verkehrs in der Region, was zusätzliche Belastungen für die Anwohner mit sich bringen könnte.
Südsee als zusätzlicher Schutz
Die Stadtverwaltung sieht das jedoch anders. Laut offiziellen Aussagen würde die Entwicklung des Standorts in Kombination mit anderen Projekten eine Verbesserung des Hochwasserschutzes mit sich bringen. Dieses Hochwasserprojekt ist bereits beantragt worden. Ergänzend dazu plant die Stadt die Schaffung eines Naherholungsgebiets, bekannt als „Südsee“. Dies soll nicht nur der Freizeitgestaltung dienen, sondern auch als Umweltschutzmaßnahme fungieren und das Stadtgebiet von Hochwassern schützen.
Die Stadtverwaltung betont zudem die wirtschaftlichen Vorteile des geplanten Frischezentrums. Ein derartiges Zentrum im Herzen von Niederösterreich könne sowohl Arbeitsplätze schaffen als auch eine effiziente und umweltschonende Lebensmittelversorgung gewährleisten. Im Falle von Notlagen, wie etwa einem Blackout, könnte ein verlässlicher Lebensmittel-Lieferant in der Nähe von Vorteil sein. Dies betont die Stadt und verweist auf die positiven Effekte, die ein solches Lager für die Region haben könnte.
Dexler und die Bürgerinitiative hingegen bleiben skeptisch. Sie sind entschlossen, ihre Unterschriften der Landesregierung zu übergeben und weiterhin gegen das Projekt zu kämpfen. Das Engagement der Bürger zeigt, wie wichtig den Anwohnern der Umweltschutz und die Lebensqualität in ihrer Stadt sind.
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz stets stärker in den Fokus rücken, bleibt abzuwarten, wie sich dieser Konflikt zwischen den Interessen der Stadtverwaltung und den Bedenken der Bürger entwickeln wird. Informationen zu diesem Thema können im detaillierten Bericht auf www.noen.at nachgelesen werden.
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