
In der österreichischen Möbelbranche ziehen dunkle Wolken auf: Kika/Leiner hat Insolvenz angemeldet und scheint endgültig vom Markt zu verschwinden. Was einst ein Möbelriese war, ist nun in die EURO-Millionen-Schuldenspirale geraten. Der Insolvenzantrag der „Leiner & kika Möbelhandels GmbH“ wurde in St. Pölten eingereicht, was für die verbliebenen 1.400 Beschäftigten einen weiteren dramatischen Jobverlust bedeutet. Während diese Zuspitzung in der Vorweihnachtszeit für eine massive Unsicherheit sorgt, zeigte sich Michael Pieber, Landesgeschäftsführer der GPA, überrascht: “Wir waren zuversichtlich, dass Kika/Leiner durchs Weihnachtsgeschäft kommt”, betonte er gegenüber MOMENT.at.
Der Aufstieg von XXXLutz
Wie sich nun herausstellt, könnte der größte Profiteur dieser dramatischen Wende der Möbelriese XXXLutz sein. Bereits im Vorfeld hatte XXXLutz still und heimlich elf geschlossene Filialen von Kika/Leiner übernommen, was als strategischer Schritt gewertet wird. Nach dem Konkurs von Kika/Leiner plant XXXLutz, dessen frühere Lehrlinge einzustellen und somit seine Marktposition auszubauen. Momentan fließen bereits jeden dritten Euro in der österreichischen Möbelbranche an den übermächtigen Mitbewerber aus Wels, der nun sogar international als zweitgrößter Möbelhändler hinter Ikea gilt, wie ökonomisch verfolgt von ORF.
Die Insolvenz von Kika/Leiner, die nicht das erste Mal in den letzten Jahren in Schieflage geraten ist, stellt für die Beschäftigten einen Super-Gau dar. Die Umstrukturierungen und Filialschließungen haben bereits Tausende von Arbeitsplätzen gekostet, und die jetzige Situation lässt kaum Hoffnung auf Besserung. Branchenexperten wie Christian Wimmer warnen vor einer monopolartigen Marktsituation, die den Druck auf verbleibende Mitarbeiter und Lieferanten weiter erhöhen könnte. “Ein Unternehmen beherrscht den Markt”, sagt Wimmer und stellt die besorgniserregende Frage nach der Verfügbarkeit fairer Preise und Angebote für die Kunden. Während die Kundschaft nun besorgt ist, beobachten Brancheninsider skeptisch, wie die Dominanz von XXXLutz die Wettbewerbsbedingungen dauerhaft verändern wird.
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