In einer bemerkenswerten Entwicklung hat die Polizei in St. Pölten ein IS-Netzwerk aufgedeckt, das sich aus einer Gruppe von Jugendlichen zusammensetzt. Ein 20-jähriger Mann aus Nordmazedonien geriet aufgrund seiner auffälligen Aktivitäten in der Region ins Visier der Ermittler. Er war bereits zuvor verurteilt worden, da er im Jahr 2023 mit pro-IS-Graffiti am Hauptbahnhof von St. Pölten aufgefallen war. Laut Polizeiberichten führte sein Vorgehen zur Rekrutierung von acht weiteren Mitgliedern im Alter von 13 bis 15 Jahren für den IS.
Die Situation spitzte sich zu, als der nordmazedonische Jugendliche, nach seiner Freilassung aus der Haft im November des Vorjahres, weitere Jugendliche in St. Pölten rekrutierte und die Taten der Hamas gegen Israel als religiös legitimierte. Dies machte ihn zu einem zentralen Figur in dem Netzwerk, das Vorurteile und antijüdische Propaganda verbreitete, wie Roland Scherscher, Leiter des Landesamts für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) in Niederösterreich, erklärte.
Aktivitäten und Strafen
Die Ermittlungen offenbarte, dass die Mitglieder des Netzwerks zahlreiche IS-Kampflieder und Videos verbreiteten, um neue Rekruten zu gewinnen. Der Innenminister Gerhard Karner wies darauf hin, dass diese Informationen vor allem über Handys und Online-Plattformen ausgetauscht wurden. In einem aktuellen Urteil wurde der 20-Jährige zu einer nicht rechtskräftigen Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt, während einer der von ihm angeworbenen 15-jährigen Jugendliche selbst zum Rekrutierer wurde und einen IS-Treueschwur ablegte. Dieser Jugendliche erhielt eine bedingte Strafe von einem Jahr.
Darüber hinaus wurden zwei weitere 15-Jährige bestraft, mit je sechs Monaten und 21 Monaten bedingter Haft. Für den jüngsten Der Beschuldigte, einem 13-jährigen Nordmazedonier, wurden die Ermittlungen aufgrund seiner Strafmündigkeit eingestellt. Alle Beschuldigten unterliegen einem Waffenverbot.
Verbindungen zu anderen Fällen
Da die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Netzwerk voranschreiten, traten auch andere verdächtige Personen zutage. Ein 20-jähriger Syrer in Wien, der ebenfalls Verbindungen zum IS-Netzwerk hatte, wurde wegen eines versuchten Verbrechens festgenommen. Bei ihm fanden die Ermittler eine Menge IS-Propagandamaterial, und er sitzt seit August in Untersuchungshaft.
In einer verwandten Ermittlung entdeckte das LSE auch rechtsextreme Netzwerke in der Region Melk. Ein 54-jähriger Mann, der in der Vergangenheit in der neonazistischen Szene aktiv war, wurde verhaftet, nachdem seine Aktivitäten auf eine Gruppe von sogenannten „Waffensammlern“ aufmerksam gemacht hatten. Hausdurchsuchungen führten zur Sicherstellung von NS-Devotionalien und illegalen Waffen. Diese mehrere Verhaftungen erstreckten sich auf fast 100 Personen in diesem Kontext.
Solche Entwicklungen werfen ein scharfes Licht auf die potenziellen Bedrohungen durch Radikalisierung und Extremismus in der Region. Die Polizei und andere Behörden arbeiten eng zusammen, um solche Netzwerke zu zerschlagen und die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten. Für weitere Informationen zu diesen laufenden Ermittlungen sind Details bei noe.orf.at nachzulesen.
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