In Niederösterreich ist ein bedeutender Schritt zur Normalisierung des Krisenzustands vorgenommen worden. Der Landesvize Pernkopf informierte, dass die bestehenden Katastrophengebietsverordnungen im gesamten Bundesland ab heute Abend aufgehoben werden. Dies erfolgt, obwohl die Region weiterhin von den Nachwirkungen der Hochwasser-Katastrophe betroffen ist und viele Gebiete Personaleinsatz und Ressourcen benötigen.
In den letzten Wochen waren über 93.000 Einsatzkräfte aktiv, darunter etwa 60.000 Feuerwehrleute. Während in einigen Regionen, wie dem Tullnerfeld, noch lokale Pumparbeiten durchgeführt werden, sind im Pielachtal weitere Hänge stabilisiert worden. Die Geologen bestätigten, dass die intensiven Niederschläge der vergangenen Tage keine zusätzliche Gefahr durch Hangrutsche bewirkten, was die Entscheidung zur Aufhebung der Katastrophengebietsverordnungen erleichterte.
Umfang der Schäden
Die Hochwasserschäden sind massiv. An beinahe allen Flüssen Niederösterreichs kam es zu außergewöhnlichen Hochwassersituationen, die teilweise als 30- oder sogar 100-jährliche Abflüsse eingestuft wurden. In über 400 Gemeinden berichtete man von Unwetterschäden durch Sturm und Flut, wobei 52 Gemeinden mehr als 100 betroffene Objekte meldeten. Insgesamt wurden über 20.000 Schäden im ganzen Land registriert.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner äußerte sich besorgt über die umfassenden Schäden, die die Katastrophe hinterlassen hat. Sie betonte, dass der Wiederaufbau erhebliche Kraft, Ressourcen und Durchhaltevermögen erfordern wird. „Mein Dank gilt allen, die in den vergangenen Wochen angepackt und geholfen haben, diese Katastrophe zu bewältigen“, so Mikl-Leitner weiter.
Stadtbürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) hob hervor, dass, obwohl die offizielle Katastrophe beendet sei, die Nacharbeiten nun in vollem Gange seien. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, insbesondere den Menschen zu helfen, die am stärksten betroffen wurden“, erklärte er.
Lehren aus der Krise
Um aus den Erfahrungen dieser Hochwasser-Katastrophe zu lernen, hat das Land eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Universitätsprofessor Fritz Zibuschka eingerichtet. Diese Gruppe wird das Ereignis analysieren, um zukünftige Katastrophen besser zu bewältigen und vorzubeugen. Es bleibt abzuwarten, welche Empfehlungen zur Verbesserung der Fluss- und Hochwasserschutz-Strategien daraus hervorgehen werden.
Politische Stimmen aus den Reihen der Grünen kritisieren jedoch die Vorgehensweisen der Bundesregierung. Klubobfrau Helga Krismer bemängelte, dass statt moderner Lösungen veraltete Denkmuster fortgeführt würden. Sie fordert eine Neubewertung der Hochwasserzonen und Maßnahmen zur Förderung von natürlichen Hochwasserschutzsystemen.
Diese Diskussion zeigt, dass trotz der Aufhebung des Katastrophengebiets-Status die Arbeit in Niederösterreich noch lange nicht abgeschlossen ist. Die notwendigen Maßnahmen zur Schadenserhebung und zur Unterstützung der Betroffenen sind essentiell, um die Konsequenzen dieser Naturkatastrophe zu bewältigen. Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.news.at.
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