Im Bezirk Horn zeigt sich die angespannt Lage auf dem Arbeitsmarkt, was deutlich durch die aktuellen Zahlen des AMS verdeutlicht wird. Ende September waren dort 325 Menschen als arbeitslos gemeldet, was einen Anstieg von 39 Personen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Inklusive der Schulungsteilnehmer, die auf Jobsuche sind, beläuft sich diese Zahl sogar auf 467. Im Vergleich zum Vormonat sind das 63 zusätzliche Personen und entspricht einem Plus von 15,6 Prozent.
Besonders auffällig ist, dass die Frauen stärker betroffen sind als die Männer. Während bei den Männern die Arbeitslosenzahl um drei gesunken ist, gab es bei den Frauen einen sprunghaften Anstieg um 42. Auch die älteren Arbeitnehmer ab 50 Jahren verzeichnen mit 131 betroffenen Personen einen Anstieg von 34. Bei den jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren ist der Anstieg mit sechs Betroffenen auf aktuell 51 eher gering. Im Haupterwerbsalter hat der Bezirk Horn einen leichten Rückgang von einem Prozent verzeichnet, was im Vergleich zu anderen Bezirken in Niederösterreich positiv zu beurteilen ist.
Branchen im Fokus
Die Branchen, in denen die Arbeitslosigkeit besonders stark angestiegen ist, sind die Beherbergung und Gastronomie, wo die Arbeitslosigkeit um 150 Prozent gestiegen ist. Ebenso sind das Bauwesen und der Verkehrssektor von einer Erhöhung um 45,5 Prozent betroffen. Trotz dieser negativen Entwicklungen bleibt die Arbeitslosenquote im Bezirk Horn bei 2,9 Prozent. Dies bedeutet eine der niedrigsten Quoten in ganz Niederösterreich, nur übertroffen von Scheibbs mit 2,7 Prozent. Im Vergleich dazu liegt die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Niederösterreich bei 5,8 Prozent und auf Bundesebene sogar bei 6,6 Prozent.
Aktuell gibt es 244 sofort verfügbare Stellen im Bezirk Horn, was im Gegensatz zu den gestiegenen Arbeitslosenzahlen eine interessante Diskrepanz ergibt. Um die Lücke zwischen offenen Stellen und Arbeitsuchenden zu schließen, bietet das AMS umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen an, die speziell auf die Anforderungen der Arbeitgeber ausgerichtet sind. Der Geschäftsstellenleiter Ferdinand Schopp betont die Notwendigkeit, den Arbeitssuchenden gezielte Unterstützung zu bieten.
Langzeitarbeitslosigkeit unter Kontrolle
Ein positiver Aspekt in dieser Situation ist die erfolgreiche Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. Im Vergleich zu anderen Bezirken hat Horn in den letzten fünf Jahren den niedrigsten Anstieg an Langzeitarbeitslosen verzeichnet. Ende September lag der Anteil der langzeitarbeitslosen Menschen im Bezirk bei lediglich 1,5 Prozent – im Land Niederösterreich liegt dieser Wert bei 13,7 Prozent. Schopp stellt klar, dass die Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit ein zentrales Ziel des AMS bleibt, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. „Jeder soll ein Angebot bekommen – sei es ein Job oder eine Qualifizierung“, so die Aussage, die die Arbeit des AMS in Horn prägt.
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