Eine 17-jährige Jugendliche, die beschuldigt wurde, einem 16-jährigen Häftling bei seiner Flucht aus einem Krankenhaus geholfen zu haben, wurde vor Gericht in Wiener Neustadt mit Diversion belegt. Anstelle einer strafrechtlichen Verurteilung muss sie gemeinnützige Arbeit leisten. Der Häftling war während eines Termins im Landesklinikum Wiener Neustadt entkommen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt Handschellen trug. Trotz einer groß angelegten Suche, an der auch ein Hubschrauber und Diensthunde beteiligt waren, konnte der Insasse nicht sofort aufgefunden werden.
Nach seiner Flucht verursachte der afghanische Häftling Aufsehen in sozialen Medien, wo er Videos veröffentlichte. Eine Woche später wurde er in Wien-Ottakring wieder festgenommen und in die Justizanstalt für Jugendliche in Gerasdorf gebracht. Die 17-jährige mögliche Komplizin wurde ebenfalls angezeigt. Die Vorwürfe gegen sie wurden in einem Einzelrichterverfahren in Wiener Neustadt verhandelt. Im Rahmen des Prozesses wegen versuchter Begünstigung akzeptierte die Jugendliche die Diversion und stimmte zu, gemeinnützige Arbeiten zu leisten.