Ein dreister Diebstahl hat sich am Gelände des ausgebrannten Restaurants „Haus im Park“ an der Zeithstraße in Seelscheid ereignet. Die Täter entwendeten eine Holzhütte, die Teil des Biergartens war, was dem Inhaber Ayari Riathi massive Verluste in Höhe von rund 10.000 Euro einbrachte. Der Vorfall geschah am vergangenen Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr. Riathi, der sich noch immer von dem Brand am 21. Juli 2024 erholt, stand vor einem neuen Schicksalsschlag und schildert seine Enttäuschung: „Ich war auf einem so guten Weg, und jetzt das. Es ist zum Verzweifeln.“ Die Hütte war unversichert, was die finanzielle Belastung für Riathi zusätzlich verschärft.
Der Gastronom besucht täglich die Ruine seines ehemaligen Restaurants, um nach dem Rechten zu sehen, was ihm ermöglichte, den Diebstahl rasch zu bemerken und die Polizei zu verständigen. „Die Ermittlungen laufen“, informierte Stefan Birk, der Pressesprecher der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises. Bisher gibt es jedoch keine konkreten Hinweise auf die Täter. Laut Riathi belegen Reifenspuren eines Lastwagens, dass die Diebe die Hütte sowie Zapfanlage und Musikanlage ungestört abtransportiert haben. Die Sache wird durch den drastischen Vorfall umso tragischer, da Riathi während der Tat gesundheitlich angeschlagen war, aber nun wieder besser daran ist und keine weiteren Operationen momentan anstehen.
Der Weg zum Wiederaufbau und die Herausforderungen
Riathi ist in Gesprächen mit dem Immobilienbesitzer, um das Gelände möglicherweise in ein Brauhaus umzuwandeln, falls ein Wiederaufbau stattfinden kann. Trotz der Herausforderungen durch den Brand und weiteren Diebstählen, wo beispielsweise einige Stühle entwendet wurden, bleibt er hoffnungsvoll. „Nur einige Stühle wurden entwendet“, sagt Riathi und erwähnt dabei, dass andere Wertsachen wie Gläser, Tische und mehr während seines Krankenhausaufenthalts verschwunden sind.
In der Brandnacht am 21. Juli war die Feuerwehr mit 90 Einsatzkräften vor Ort, nachdem das Feuer um 1.38 Uhr gemeldet wurde. Bei ihrem Eintreffen hatte das Feuer bereits das Dach ergriffen. Eine Mordkommission untersucht seither den Brand, der an mehreren Stellen im Restaurant ausgebrochen war. Auch der Staatsschutz ist involviert, nachdem fremdenfeindliche Parolen an den Wänden des Hauses gesprüht wurden.
In der Gemeinschaft hat der Vorfall bereits zu einer Solidaritätsaktion unter dem Motto „Neunkirchen ist bunt“ geführt, um gegen die angespannte Situation und die jüngsten Gewalttaten in der Region ein Zeichen zu setzen. „Gewalt wie diese erschüttert zutiefst“, so die Pressesprecherin der Initiative, Leonie Adam. Die Ermittlungsbehörden stehen weiterhin vor der Herausforderung, nicht nur den brandstiftenden Vorfall, sondern auch den aktuellen Diebstahl aufzuklären.