Lisbeth Bauer, eine 90-jährige Künstlerin aus Saarbrücken, hat ihr Leben der Malerei gewidmet und eine bemerkenswerte Entwicklung durchlebt. Geboren 1934 in der Schweiz, beginnt ihre künstlerische Reise in einem kunstinteressierten Elternhaus. Nach einem prägnanten Aufenthalt bei dem renommierten Künstler Oskar Kokoschka in Salzburg im Jahr 1958, der als Wendepunkt in ihrem Leben gilt, zieht sie 1959 ins Saarland, um Werner Bauer zu heiraten.
Während ihres Lebens hatte Lisbeth Bauer viele kreative Phasen, doch es war nicht immer der Pinsel, der ihre Aufmerksamkeit fesselte. Vor der Rückkehr zur Malerei im Jahr 1992 widmete sie sich dem Kunsthandwerk, insbesondere der Textilgestaltung. In den letzten Jahren jedoch hat sie sich verstärkt der Malerei zugewendet, als sie feststellt, dass die Arbeiten mit Pastellkreide das Thema Mensch in Bewegung besonders eindrucksvoll darstellen.
Aktuelle Ausstellung in der Stadtbibliothek
Derzeit sind ihre Werke unter dem Titel „Der ewige Tanz des Lebens macht uns unsterblich“ in der Stadtbibliothek Neunkirchen zu sehen. Die Ausstellung läuft bis zum 9. November und zeigt auf zwei Etagen eine Auswahl ihrer Arbeiten. Anlässlich der offiziellen Eröffnung würdigte Ingeborg Besch Lisbeth Bauers Lebenswerk und die Entwicklung ihrer Kunst.
Besonders bemerkenswert ist, dass Lisbeth Bauer im Jahr 2024 aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr selbst an der Malerei teilnehmen kann. Dennoch zieht sie große Freude aus dem kreativen Schaffensprozess, den sie in ihren besten Jahren erlebt hat. In den Jahren, in denen sie aktiv malte, schuf sie Werke, die oft an archaische Schriftzeichen erinnern, und spielte mit fließenden Linien und natürlichen Farben.
Die ausgestellten Werke präsentieren eine harmonische Komposition, die sich deutlich von den geometrisch klaren und vom Licht inspirierten Arbeiten ihres Mannes unterscheidet. Ihre Bilder laden den Betrachter ein, in eine Welt einzutauchen, die sowohl unwegsam als auch inspirierend ist. „Ihre Bilder sind Gleichnisse für das Leben: abstrakt, und doch ist das Motiv präsent“, sagte ein Kritiker über ihre Kunst.
Bei der Veranstaltung im KULT wurde Lisbeth Bauer von ihrem Sohn Felix vertreten, der Anekdoten aus ihrer künstlerischen Laufbahn teilte. Er erzählte von den strengen künstlerischen Überzeugungen in ihrer Familie und wie diese ihre Kindheit geprägt haben. Trotz der Herausforderungen und der oft unsichtbaren Rolle einer Künstlerin in ihrem Haushalt, hat Lisbeth Bauer nie bereut, ihren kreativen Weg gegangen zu sein.
In Anbetracht ihrer lebenslangen Hingabe zur Kunst und der wichtigen Rolle, die sie im Saarland spielt, sind ihre Arbeiten nicht nur ein Fenster zu ihrem Leben sondern auch ein Ausdruck künstlerischer Reflexion, die die Besucher der Stadtbibliothek anregen und inspirieren kann. Mehr Informationen zu dieser bemerkenswerten Künstlerin und ihren Werken finden Sie hier.