Muttermalkontrolle in Niederösterreich: Kostenpflichtig ab April!
Niederösterreich, Österreich - In Niederösterreich kommt es zum massiven Umbruch in der Hautkrebsvorsorge: Ab dem 1. April 2025 wird die Kontrolle von Muttermalen nur noch privat angeboten, wie der Kurier berichtet. Verständlich ist die Empörung unter Patientenanwälten, da diese Umstellung bedeutet, dass Hautärzte die Untersuchung nicht mehr über die Krankenkasse abwickeln können. Diese maßgebliche Veränderung zu den bisherigen Regelungen, wo die Kosten von der Krankenkasse übernommen wurden, ist ein weiteres Beispiel für die zunehmend privat finanzierte Gesundheitsversorgung in Österreich, die bereits in anderen Bundesländern wie der Steiermark und Tirol Einzug gehalten hat.
Die Kassenärzteschaft in Niederösterreich plant eine Umstellung, die jeden Patienten mit Kosten zwischen 60 und 90 Euro belasten könnte. Dagmar Fedra-Machacek von der Ärztekammer rät, sich bei einem Internisten untersuchen zu lassen, bevor Patienten eventuell an einen Dermatologen überwiesen werden. Dabei wird die Überweisung auch weiterhin von der Krankenkasse übernommen, sollte sich ein Hautkrebsrisiko zeigen. Patientenanwalt Michael Prunbauer kritisiert vehement diese Entscheidung und weist darauf hin, dass die Früherkennung von Hautkrebs, die durch diese Routineuntersuchungen ermöglicht wird, entscheidend für die Heilungschancen sei.
Wissenschaftliche Einwände und Patientenverunsicherung
Während die Diskussion um die Umstellung aufgeheizt ist, gibt es auch Stimmen aus der Wissenschaft: Der Krebsforscher Christian Posch hält die jährliche Muttermalkontrolle für alle für „wissenschaftlich nicht sinnvoll“ und rät dazu, nur Risikopersonen regelmäßig zu untersuchen, etwa Menschen mit familiärer Vorbelastung. Andreas Krauter von der Österreichischen Gesundheitskasse bedauert die Verunsicherung in der Bevölkerung und bestätigt, dass Gespräche zur Klärung der Situation laufen. Von nun an steht fest, dass Patienten für die Muttermalkontrolle tiefer in die Tasche greifen müssen, was große Auswirkungen auf die Zugänglichkeit der Vorsorgeuntersuchungen haben könnte.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Niederösterreich, Österreich |
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