Wien/Belgrad/Rom, 07.10.2024 (KAP) – Der Papst hat am Sonntag 21 neue Kardinäle ernannt, darunter den Belgrader Erzbischof Ladislav Nemet. Der 68-Jährige hat eine besondere Verbindung zu Österreich, wo er in der Vergangenheit eine wichtige Rolle in der katholischen Gemeinschaft spielte. Nemet hat als Kaplan in Niederösterreich gedient und war Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule von St. Gabriel in der Nähe von Wien.
In den 1990er Jahren war Nemet Teil der Österreichischen Provinz der Steyler Missionare, bevor er nach Ungarn und schließlich nach Serbien zurückkehrte. Diese Rückkehr markierte eine bedeutende Veränderung in seiner Karriere, da er dort als Bischof von Zrenjanin tätig wurde. Der Belgrader Erzbischof gilt als international gut vernetzt; seine Erfahrungen machen ihn zu einer Schlüsselfigur im Dialog zwischen der katholischen Kirche in Europa.
Ein engagierter Kirchenführer
Ladislav Nemet hat sich nicht nur auf die theologische Lehre konzentriert, sondern auch aktiv an der Förderung des synodalen Prozesses innerhalb der Kirche gearbeitet. Er war maßgeblich an einem Workshop beteiligt, der vor wenigen Wochen in Linz stattfand. „Synodalität ist kein Moment, sondern ein Prozess“, äußerte er in einem Interview mit Kathpress. Nemet betonte, dass Entwicklungen Zeit und Geduld erforderten.
Er ist ein regelmäßiger Gast in Österreich und hat dort zuletzt das Martinsfest in Eisenstadt gefeiert. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um auf die Herausforderungen der EU hinzuweisen und die Gefahr der Isolation innerhalb der Mitgliedsstaaten zu kritisieren.
Nemet wurde am 7. September 1956 in Odzaci, Serbien, geboren und wuchs in Subotica auf. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1983 und einem Doktoratsstudium in Rom, gab er sein Wissen als Missionar auf den Philippinen weiter. Zwischen 1994 und 2004 war er in Österreich aktiv und unterstützte die Seelsorge in der Pfarre Maria Enzersdorf.
Nach seiner Zeit in Österreich führte ihn sein Weg über Ungarn zurück nach Serbien. Dort wurde er 2008 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof ernannt. Nemet hat auch als Generalsekretär der ungarischen Bischofskonferenz gedient und ist seit 2021 Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen.
Die bevorstehende Ernennung zum Kardinal am 8. Dezember sorgt in Serbien für Aufregung. Hochrangige Persönlichkeiten, darunter Staatspräsident Aleksandar Vucic und der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije, haben Nemet bereits gratuliert. Der Erzbischof nimmt derzeit an der Synodenversammlung in Rom teil, was seine enge Verbindung zur Führung der katholischen Kirche weiter unterstreicht.
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