In der besinnlichen Adventszeit strömen die Kirchgänger in Lunz am See im Bezirk Scheibbs zur traditionellen Roratemesse, die jeden Dienstag um 7.30 Uhr beginnt. Der Schnee knirscht unter ihren Füßen, während viele mit Laternen das Licht zur Kirche bringen. Diese Messen sind ein Lichtblick in der dunklen Jahreszeit, wo das Motto „Rorate caeli desuper“ den Gläubigen Trost und Hoffnung spendet. Der Pfarrer, Franz Josef Trondl, betont, dass das Licht, das von den kleinen Kerzen in der Kirche ausgeht, ein Zeichen dafür ist, dass „das Licht von Gott zu uns kommt, und wir sollen Licht füreinander sein“, so berichtet ORF Niederösterreich.
Auch das Erzbistum München und Freising hat eine reiche Tradition an Roratemessen, die in dieser Zeit Hunderte Menschen anziehen. Trotz der Bedenken über einen Rückgang dieser „besonderen Frömmigkeitsübung“ sind die Messen nach wie vor sehr beliebt. Manfred Becker-Huberti stellte bereits Ende der Neunzigerjahre fest, dass es an der Teilnahme nicht mangelt. Die Pfarreien haben es den Gläubigen erleichtert, an den Messen teilzunehmen, indem sie diese nicht nur früh am Morgen, sondern auch am Nachmittag und Abend anbieten. Der Verzicht auf Kunstlicht und die festliche Stimmung, verstärkt durch Kerzenlicht und oft Schnee, sorgen dafür, dass diese Messen unvergesslich bleiben, wie Michael Wagner von der Stadtgemeinde München bekräftigt und ergänzt, dass die "Kombination aus Dunkelheit, Licht und Musik" jede Roratemesse zu einem besonderen Erlebnis macht.
Nach dem Gottesdienst lassen sich viele Besucher beim gemeinsamen Frühstück im nahegelegenen Kaffeehaus zagen. Mit Schultaschen und Kindergartenrucksäcken ausgestattet, genießen Familien die besinnliche Zeit vor der Hektik der Feiertage. Der Advent in Lunz am See bietet eine Oase der Ruhe und Stille, in der die Ankunft Christi mit einem hellen Licht gefeiert wird.