
In dieser Woche hat der NÖ Bauernbund seine wichtige Bezirkskonferenzen in Niederösterreich ins Leben gerufen. Die Veranstaltungen werden an insgesamt 63 verschiedenen Standorten, die auf den alten Bezirksgerichtssitzen basieren, abgehalten. Hierbei kommen die Funktionäre direkt zusammen, um in persönlichen Gesprächen Ideen und Anliegen auszutauschen. Der NÖ Bauernbund bringt es auf etwa 100.000 Mitglieder und stellt damit die größte Teilorganisation der ÖVP dar, wozu über 15.000 Funktionäre eingeladen sind, sich aktiv an den Konferenzen zu beteiligen.
Der Auftakt fand in Lilienfeld statt, wo der Präsident der Landwirtschaftskammer, Johannes Schmuckenschlager, die Teilnehmer herzlich willkommen hieß. Mit den Konferenzen bewegt sich der NÖ Bauernbund in einer kritischen Phase, während die Regierungsverhandlungen laufen.
Position zu Eigentumssteuern
Ein zentrales Thema, das Schmuckenschlager ansprach, war die Ablehnung von Eigentumssteuern, die aus seiner Sicht für die Landwirte untragbar sind. Er betonte klar: "Eigentumssteuern sind für uns eine rote Linie. Mit uns in der Regierung wird es diese nicht geben!" Die Anliegen der Bauern stehen ganz oben auf der Agenda, und der Fokus liegt auf der Bekämpfung von Steuererhöhungen, die die Familienbetriebe zusätzlich belasten würden. Stattdessen wird nach Lösungen gesucht, die die Betriebe entlasten und deren Leistungsfähigkeit steigern.
Zusätzlich äußerte der NÖ Bauernbund den Wunsch nach einer Entbürokratisierung in der Landwirtschaft. Eine Inflationsanpassung der EU-Agrargelder sowie die Fortführung der Agrardieselrückvergütung sind weitere Forderungen, die auf der Konferenz formuliert wurden.
Ein besonders kritisches Thema betrifft die Preisgestaltung für Agrardiesel. Während viele EU-Länder landwirtschaftlichen Diesel nur minimal oder gar nicht besteuern, müssen heimische Landwirte rund 40 Cent pro Liter Diesel zusätzlich an Steuern tragen – und das könnte sich aufgrund der temporären Entlastungsmaßnahmen wieder verschärfen.
Schmuckenschlager erklärte: "Diesel ist in der Landwirtschaft alternativlos. Moderne Maschinen und Geräte sind auf diesen Treibstoff angewiesen, und es gibt schlicht keine wirtschaftlich sinnvolle Alternative. Wer den Agrardiesel infrage stellt, gefährdet die Effizienz und Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe und setzt unsere Versorgungssicherheit aufs Spiel."
Ein weiteres wichtiges Thema, das auf der Konferenz angesprochen wurde, ist der aktuelle SKANDAL bezüglich des Lieferstopps von NÖM bei SPAR, der besonders viele Milchbauern in der Region betrifft. Diese Entwicklungen erfordern eine schnelle und fundierte Reaktion, um die Betroffenen zu unterstützen.
Schmuckenschlager betont die Bedeutung der direkten Kommunikation: "Wir verteilen keinen Lastschriftauftrag an unsere Funktionäre, sondern bekommen im direkten Gespräch einen Arbeitsauftrag." Dies hebt die Unterschiede zu anderen Organisationen hervor und wird als eine der größten Stärken des NÖ Bauernbundes betrachtet. Die Bezirkskonferenzen bieten somit eine wertvolle Plattform für Anliegen, die die Zukunft der Landwirtschaft in Österreich betreffen.
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