
Am Freitag startet der traditionsreiche Perchtenlauf der „Waldviertla Höhln Teifl´n“ in Krems an der Donau. Auch in weiteren Orten wie Amstetten, Mistelbach und Wieselburg finden an diesem Wochenende ähnliche Veranstaltungen statt. Diese Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, das Brauchtum der Perchtenläufe lebendig zu halten und den Menschen durch spannende Geschichten näherzubringen, die bei ihren Auftritten erzählt werden.
Michaela Kastenhofer, ein engagiertes Mitglied der „Waldviertla Höhln Teifl´n“, betont: „Wir sind wie eine große Familie, wir halten zusammen.“ Besonders niedlich wird es, wenn die Kleinen, wie der fünfjährige Luca, sich in schaurige „Schiachpercht“-Kostüme kleiden. Auf die Frage, ob ihm das Angst macht, antwortet er fröhlich: „Nein, das macht Spaß.“
Gelassenheit beim Ablauf des Perchtenlaufs
Kurz vor dem großen Event ist die Stimmung in Krems entspannt. Jonas Eschelmüller äußert sich positiv: „Ich finde, es ist ein cooles Brauchtum, ich habe nichts dagegen.“ Auch Kathrin Tellian denkt darüber nach, mit ihren Kindern teilzunehmen: „Sie sind in einem Alter, wo man ihnen das gut erklären kann.“ Allerdings gibt es vereinzelt auch skeptische Stimmen, wie die von Franz Pichler aus Weißenkirchen. Er sagt: „Schlimm wird es dann, wenn sie mit den Ketten herumrasseln und auf die Zuschauer einschlagen. Das ist ein No-Go.“ Auch die Rolle von Alkohol bei diesen Festlichkeiten wird kritisch betrachtet.
In Bezug auf mögliche Vorfälle bei den Perchtenläufen ist die Polizei weniger klar. Sie erfasst die genaue Anzahl der Anzeigen wegen Gewalttaten nicht gesondert. Allerdings sind zwei Dokumentationen aus den Jahren 2018 und 2019 bekannt, in denen Jugendliche durch Böllerexplosionen bei diesen Veranstaltungen ernsthaft verletzt wurden – mehr darüber kann man in einem Artikel bei noe.orf.at nachlesen.
In Krems herrscht ein allgemeines Gefühl der Sicherheit, trotz gelegentlicher negativer Erfahrungen. Martina Heinzl aus Grafenwörth berichtet: „Es gibt immer wieder negative Erfahrungen, aber ich glaube, jetzt haben sie Vorschriften, wo sie auch wirklich genau wissen, wie das Ganze abläuft.“ Damit scheinen die Veranstalter und die Polizei das Anliegen zu haben, die Traditionsverantsaltung sowohl zu schützen als auch ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.
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