Krems

Nachhaltige Energie und Kreislaufwirtschaft: Weiz setzt auf Altspeiseöl

„Österreichs Umwelthelden im Einsatz: Von Bio-Diesel aus Frittieröl bis hin zu kompostierbaren Kreditkarten – hier wird Abfall zum wertvollen Rohstoff!“

In Österreich zeigt sich, wie unterschiedlich Abfälle in wertvolle Ressourcen umgewandelt werden können. Insbesondere innovative Unternehmen setzen dabei auf nachhaltige Praktiken, um die Umwelt zu schützen und gleichzeitig neue wirtschaftliche Perspektiven zu schaffen. Diese Herangehensweisen zur Kreislaufwirtschaft sind nicht nur clever, sondern könnten auch zu einem signifikanten Wandel in verschiedenen Industriezweigen führen.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist das steirische Bioindustrie-Unternehmen Münzer, das in Zusammenarbeit mit der Stadt Weiz plant, jährlich 50.000 bis 70.000 Liter Altspeiseöl in Fernwärme zu transformieren. Diese Initiative wird für ca. 900 Objekte in der Region von großer Bedeutung sein. Münzer kümmert sich um die Sammlung des Öls, während die Fernwärme Weiz eine emissionsarme Verbrennung gewährleistet. Laut Münzer-Sprecher Harald Sigl zielt diese Maßnahme darauf ab, die bestehende fossile Infrastruktur umweltfreundlicher zu gestalten. „Denn das spart unseren Partner:innen Kosten und macht flexibel – bei Engpässen kann man notfalls mit fossiler Energie aushelfen“, ergänzt Sigl dazu.

Nachhaltige Alternativen im Alltag

Ein weiteres Unternehmen, das nachhaltig denkt, ist NaKu, gegründet von Johann und Ute Zimmermann. Ihr Ziel ist es, kompostierbare Biokunststoffe aus Zucker und Stärke herzustellen. Zimmermann hebt hervor, dass die Produktion nachwachsender Materialien nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern auch schädlichen Mikroplastik von der Bildfläche verschwinden lassen kann. Die Nachfrage nach seinen Produkten, darunter auch Plastikkarten aus Maisstärke, zeigt, wie wichtig der Umstieg auf nachhaltige Rohstoffe ist. In Österreich werden jährlich rund 70 Millionen Kunststoffkarten produziert, was ein erhebliches Einsparpotenzial bietet.

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Niko Bogianzidis hat mit seinem Startup öKlo ebenfalls einen bedeutenden Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft unternommen. Mit seiner Idee, biologisch abbaubare Toiletten anzubieten, zeigt er, wie Abfälle sinnvoll genutzt werden können. Aus menschlichen Abfällen stellt er wertvolle Rohstoffe wie Düngemittel und Biogas her. Sein Unternehmen hat bereits 800 dieser umweltfreundlichen Toiletten aufgestellt, und mit einer geplanten Erweiterung in Wien möchte er noch mehr in der Abfallwirtschaft bewirken.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für zirkuläres Wirtschaften bringt die Montanwerke Brixlegg hervor, die sich als Kupfer-Recycler neu erfunden haben, nachdem die Kupferminen Österreichs vor 100 Jahren schlossen. In der letzten Berichterstattung produzierten sie über 100.000 Tonnen Kupferkathoden. Dieses Recyclingverfahren spart im Vergleich zur neugewonnenen Ressource erstaunliche 85 Prozent der Energie. Volker Pawlitzki, kaufmännischer Vorstand, hebt hervor, dass Recycling nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile bietet und die Ressourcennutzung schont.

Innovative Ansätze in der Bauindustrie und Textilproduktion

In der Baubranche hat das Projekt KRAISBAU das Ziel, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, indem wiederverwendbare Gebäudeteile in den Fokus gerückt werden. Dieses Leitprojekt wird vom Bundesministerium für Klimaschutz unterstützt und vereint 32 Bauunternehmen zur Identifizierung von Einsparpotenzialen und zur Optimierung der Recyklierbarkeit von Baustoffen.

Der Textilhersteller Lenzing in Oberösterreich hat es geschafft, sich als das nachhaltigste Unternehmen Österreichs zu etablieren, indem er Stoffe aus Holzfasern produziert. Lenzing verfolgt einen einzigartigen Lyocell-Produktionsprozess, der über 99 Prozent des verwendeten Lösungsmittels zurückgewinnt. Außerdem setzt das Unternehmen auf die Verwendung von Alttextilien, um die eigene Ressourcennutzung weiter zu optimieren.

Die Brantner Gruppe mit Sitz in Krems an der Donau nutzt künstliche Intelligenz, um den Recyclingprozess in der Abfallwirtschaft zu revolutionieren. Mit einem KI-gesteuerten Störstoffscanner erkennt das Unternehmen unterschiedliche Materialien in Echtzeit, was die Effizienz und Präzision des Recyclings erheblich steigert.

Diese Initiativen zeigen, dass in Österreich viele Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt haben und innovative Ansätze zur Abfallverwertung und Ressourcennutzung entwickeln. Von der Wiederverwertung von Altspeiseöl bis hin zu nachhaltigen Textilien setzen diese Unternehmen neue Standards für eine zukunftsfähige Wirtschaft, die im Einklang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten funktioniert. Es bleibt spannend zu beobachten, welche weiteren Projekte und Entwicklungen in der Kreislaufwirtschaft in den kommenden Jahren auf uns zukommen.


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Quelle
profil.at

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