In den kommenden Wochen, vom 16. Oktober bis zum 24. November 2024, finden die Filmtage „Hunger.Macht.Profite.“ in Niederösterreich statt. Diese Veranstaltung wird rund um den Welternährungstag am 16. Oktober abgehalten und thematisiert die drängenden Probleme der globalen Nahrungsmittelproduktion. Angesichts von bis zu 783 Millionen hungernden Menschen weltweit und über 2,3 Milliarden, die keinen Zugang zu gesunden Lebensmitteln haben, sind die Filmtage eine wichtige Plattform, um kritische Themen anzusprechen.
In mehreren Kinos in Waidhofen an der Ybbs, Horn, Krems und Mank werden Dokumentarfilme gezeigt, die nicht nur die Herausforderungen aufzeigen, sondern auch potenzielle Lösungen bieten. Barbara Waschmann von normale.at betont, dass fünf international beachtete Filme präsentiert werden, von denen zwei Österreich-Premieren sind und alle in deutscher Sprache vorgeführt werden. Die Auswahl reicht von den Auswirkungen großer Konzerne auf indigene Völker bis hin zu einem aufschlussreichen Blick auf nachhaltige Landwirtschaftspraktiken.
Vielfältige Themen und Problemlösungen
Die Filme beleuchten die Probleme, die durch Großkonzerne entstehen, welche oft indigene Gemeinschaften von ihrem Land vertreiben. Besonders der Dokumentarfilm „Powerlands“ vermittelt eindrucksvoll den Widerstand dieser Völker und dokumentiert ihre Stärke. Lukas Schmidt, Geschäftsführer von FIAN Österreich, erklärt, dass es essenziell ist, gesetzliche Regelungen zu etablieren, um die Rechte der indigenen Bevölkerung zu schützen.
Ein weiterer Film, „Ernte Teilen“, beleuchtet die Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft, die eine Rückkehr zu nachhaltigen Anbaumethoden empfiehlt. „Dieses Konzept stärkt nicht nur die Gemeinschaft, sondern fördert auch den Klimaschutz“, merkt Elisabeth Jost von FIAN Österreich an.
Ein kritischer Punkt ist auch, wie große Konzerne die Kontrolle über Saatgut und Produktionsmittel übernehmen. „The Last Seed“ zeigt die Gefahren, die aus patentiertem Hybrid-Saatgut für Kleinbauern in Ländern wie Südafrika und Tansania resultieren. Tina Wirnsberger, Projektkoordinatorin von FIAN Österreich, erläutert, dass bäuerliche Saatgutsysteme eine wichtige Ressource für nachhaltige Landwirtschaft darstellen.
Ebenfalls behandelt wird die Situation in den Alpen. Der Film „Alpenland“ zeigt eindrucksvoll die Herausforderungen, mit denen lokale Bäuerinnen und Bauern konfrontiert sind, und beleuchtet den Einfluss von Klimawandel und Massentourismus. Lisa Rienesl von ÖBV – Via Campesina Austria hebt hervor, wie wichtig eine Interessensvertretung für Klein- und Bergbauern ist.
Das Programm enthält mehrere Filmvorführungen, darunter „Alpenland“ am 16. Oktober in Waidhofen/Ybbs, „The Last Seed“ in Horn am 17. Oktober, „Powerlands“ in Krems am 23. Oktober und „Ernte Teilen“ in Mank am 24. Oktober. Die Ticketpreise sind auf €9,50 für reguläre Karten angesetzt, mit Ermäßigungen für Jugendliche, Studierende und Senioren.
Die Filmtage bieten auch die Möglichkeit, nach den Vorführungen mit lokalen Initiativen, Bauern und Experten ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam über die angesprochenen Themen zu diskutieren und Lösungen zu finden. Angesichts der weltweiten Herausforderungen in der Nahrungsmittelproduktion sind diese Gespräche von großer Bedeutung.
Für weitere Informationen zu den Filmtagen, dem Kauf von Tickets oder Reservierungen kann man sich an Andreea Zelinka unter presse@HungerMachtProfite.at oder Julia Kocher unter julia.kocher@fian.at wenden.