In dieser Woche verwandelt sich Krems in ein Zentrum für europäische Gegenwartsliteratur. Die Europäischen Literaturtage stehen ganz im Zeichen des Themas „Zerschnittene Welt. Stadt & Land“ und ziehen dabei eine Reihe namhafter Autorinnen und Autoren an. Unter den Teilnehmenden sind unter anderem Lisz Hirn und Christoph Peters vertreten. Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung ist die Auszeichnung des israelischen Schriftstellers David Grossman mit dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels.
Von Donnerstag bis Sonntag wird die Stadt die Herzen der Literaturfreunde höher schlagen lassen. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht das auffällige Gefälle zwischen urbanen und ländlichen Lebenswelten. Die Organisatoren der Veranstaltung haben das Motto inspiriert durch aktuelle Wahlergebnisse gewählt, die die unterschiedlichen Perspektiven und Herausforderungen dieser beiden Gruppen beleuchten.
Vielfältige literarische Perspektiven
Den Besuchern wird eine spannende literarische Reise durch verschiedene Länder und Kulturen geboten. Neben Lisz Hirn und Christoph Peters erarbeiten auch andere Autoren wie Sarah Langford aus Großbritannien und Zdravka Evtimova aus Bulgarien die Differenzen zwischen Stadt und Land. In der heutigen Zeit ist es bedeutsam, diese unterschiedlichen Lebensrealitäten zu verstehen und zu thematisieren, weshalb die Veranstaltung auch Lesungen und Diskussionen in mehreren Sprachen anbietet. Teilnehmende haben die Möglichkeit, ausgewählte Vorträge und Diskussionen über Livestream zu verfolgen, was die Reichweite und Zugänglichkeit der Gespräche erhöht.
Ein weiteres Thema, das während des Festivals zur Sprache kommt, sind die zivilisatorischen Nebeneffekte des Lebens in Städten und ländlichen Gebieten. Autoren wie Roman Köster thematisieren die Geschichte des Mülls, während Nikolaj Schultz den Klimawandel behandelt und Reinhard Kaiser-Mühlecker über den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Landwirtschaft berichtet. Diese Themen zeigen die Verbindung zwischen Literatur und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen auf.
Auszeichnung für literarisches Engagement
Die Europäischen Literaturtage finden ihren Höhepunkt in der Verleihung des Ehrenpreises des Österreichischen Buchhandels. In diesem Jahr geht der Preis an David Grossman, der für seinen Einsatz für Toleranz und Frieden bekannt ist. Die feierliche Laudatio wird von dem renommierten Literaturwissenschaftler und Publizisten Lothar Müller gehalten und findet in der stimmungsvollen Minoritenkirche von Krems statt.
Die Europäischen Literaturtage in Krems sind nicht nur ein literarisches Ereignis, sondern auch ein bedeutender Raum für den Austausch über gesellschaftliche Fragen und Herausforderungen. Die Themen, die hier behandelt werden, entsprechen nicht nur den Interessen von Lesern, sondern beleuchten auch wichtige gesellschaftliche Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Menschen in Stadt und Land. Weitere Informationen zu diesem außergewöhnlichen Event finden sich auf noe.orf.at.