Der Kremser Alltag hat einen talentierten Wortkünstler verloren. Willibald Zach, bekannt für seine täglichen Reime, die oft in der Kronen Zeitung und der NÖN abgedruckt wurden, verstarb am 18. September nach einem langen Kampf gegen eine schwere Krankheit. In den Herzen uneingeschränkt trauern seine Gattin Helga, seine Tochter Sylvia sowie Enkel und Urenkel um ihn. Die letzte Ruhestätte fand Zach am 27. September in Krems.
Willibald Zach wurde 1937 in Röschitz geboren, und seine Kindheit war alles andere als einfach. Der Krieg brachte die Familie in Not, als der Vater vermisst wurde und die Mutter mit der Erziehung von drei Kindern allein gelassen war. Bereits in der Schule fand Zach Gefallen am Schreiben, was sich später zu einem erfüllenden Hobby entwickeln sollte. Über verschiedene Stationen, wie die Gendarmerieschule in Tirol und die Salzburger Militärmusik, wo er als Trompeter und Ausbildner wirkte, gelangte er nach Krems. Dort trat er in den Justizdienst ein, wo er insgesamt 45 Jahre tätig war.
Karriere im Justizdienst
Zach hatte eine bemerkenswerte Karriere im österreichischen Justizwesen. In der Strafvollzugsanstalt Graz-Karlau übernahm er drei Jahre lang die Leitung der Strafvollzugsabteilung. Anschließend war er als Stellvertreter des Anstaltsleiters in Stein tätig und konnte während seiner Zeit im Justizministerium wertvolle Erfahrungen sammeln. Seine letzten beruflichen Stationen führten ihn in die Justizanstalt Hirtenberg, wo er als Direktor fungierte.
Die Stimme der Lyrik
Seine Leidenschaft für das Schreiben zog sich durch die gesamte Laufbahn von Zach. Auf seiner Homepage veröffentlichte er regelmäßig Gedichte und widmete sich der Erstellung jährlicher Bücher mit dem Titel „Der Reim zum Tag“. Wie Zach selbst in einem Interview mit der NÖN erklärte, war es ihm ein Anliegen, gesellschaftspolitische Themen auf eine unterhaltsame Art und Weise zu präsentieren: „Ich möchte gesellschaftspolitische Vorkommnisse lyrisch so aufbereiten, dass der Leser zum Schmunzeln angeregt wird.“
Zach hatte eine besondere Gabe, die Menschen mit seinen Reimen zum Lächeln zu bringen. Er nutzte seine Texte, um aktuelle Themen zu beleuchten und die Leser zum Nachdenken anzuregen, während er ihnen gleichzeitig Freude vermittelte. Sein Verlust spiegelt nicht nur das Ende einer kreativen Stimme wider, sondern auch das Fehlen eines wichtigen Mitglieds der Kremser Gemeinde, dessen Werke viele Menschen berührt und unterhalten haben.
Seine Gedichte werden in den kommenden Jahren sicher vermisst werden, da sie nicht nur lokale Bezüge hatten, sondern auch allgemeine menschliche Emotionen und Erfahrungen widerspiegelten. Der Abschied von Willibald Zach, der nicht nur ein geschätzter Poeten, sondern auch ein respektierter Beamter war, hinterlässt eine Lücke im kulturellen Leben von Krems.