Ein tragischer Tag für die Wein- und Bierliebhaber: Die Traditionsfirma Wottle, bekannt als Österreichs einziger Hersteller von Weinpressen, und die Brauerei Grieskirchen haben beide Insolvenzverfahren beantragt. Laut dem KSV1870 wurde am Mittwoch am Landesgericht Korneuburg ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung für Wottle eröffnet. Der seit 1923 etablierte Betrieb hat mit Umsatzrückgängen infolge der Corona-Krise, dem Ukraine-Krieg und den steigenden Kosten in der Bauwirtschaft und Industrie zu kämpfen. Insgesamt sind etwa 30 Mitarbeiter betroffen, wobei die genauen Verbindlichkeiten noch unklar bleiben. Der Sanierungsplan sieht vor, den Gläubigern eine Rückzahlung von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren ab Annahme anzubieten, wie noen.at berichtete.
Die Lage ist auch bei der Brauerei Grieskirchen ernst. Am Montag stellte das Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung, nachdem es seit 2020 weiterhin in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aktiva in Höhe von 766.000 Euro stehen Passiva von etwa zwei Millionen Euro gegenüber. Betroffen sind 39 Angestellte und 165 Gläubiger. Bereits Anfang Februar waren die Zahlungsschwierigkeiten öffentlich geworden, und die Löhne wurden seit Januar nicht mehr bezahlt. Ein drastischer Anstieg der Strom- und Gaskosten sowie höhere Preise für Verpackungsmaterial und Rohstoffe um 470.000 Euro haben die Situation zusätzlich verschärft. Für die Gläubiger wird nun ein Sanierungsplan mit einer Rückzahlungsquote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten, als die Presse berichtete.
Beide Fälle werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der heimischen Lebensmittelindustrie, die unter den Folgen globaler Krisen leidet. Der Verlust von so renommierten Unternehmen könnte dem Ansehen und der Verfügbarkeit regionaler Produkte schaden. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob und wie diese Firmen gerettet werden können.
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