
Ein Selbstständiger aus Götzendorf, Michael König, steht vor einer existenziellen Krise, nachdem er wegen eines Leistenbruchs auf einen OP-Termin warten muss. Laut Krone.at droht ihm eine viermonatige Ausfallzeit, da die Operation erst Mitte April stattfinden kann. Königs Schilderung ist alarmierend: Nach anfänglichen Symptomen folgten extreme Schmerzen, die ihn zu mehreren Arztbesuchen führten. Trotz lange angestauter Beiträge ins Sozialsystem wird er mit der Schocknachricht konfrontiert, dass er als Ein-Mann-Betrieb kaum überlebensfähig ist. Aus Eigeninitiative konnte König immerhin einen früheren Termin in Horn sichern.
Wartezeiten im österreichischen Gesundheitssystem
Die Situation von König steht exemplarisch für gravierende Probleme im österreichischen Gesundheitssystem. Eine Umfrage des Instituts für Höhere Studien beleuchtet die teils extrem unterschiedlichen Wartezeiten auf planbare Operationen, berichtet Moment.at. Während PatientInnen in Hainburg auf eine Hüftoperation lediglich sechs Wochen warten, müssen jene in Scheibbs bis zu 46 Wochen auf denselben Eingriff Geduld zeigen. Diese Unsicherheit und mangelnde Transparenz über Wartelisten führt dazu, dass viele Betroffene nicht einmal über die tatsächlichen Wartezeiten informiert sind.
Die laut Studie unterschiedlichen Wartezeiten innerhalb eines Bundeslandes sind ein großes Problem: Die Sozialversicherung übernimmt den Krankentransport nur bis zum nächstgelegenen Krankenhaus, was Patienten oft dazu zwingt, sich mit langen Wartezeiten abzufinden. Experten fordern daher eine grundlegende Reform, um Klarheit über Angebote und Wartelisten zu schaffen und um illegale Zahlungen zu vermeiden. Thomas Czypionka, Studienleiter, betont, dass trotz gewisser Fortschritte in der Transparenz weiterhin viel zu tun sei.
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