In der kleinen Gemeinde Horn stehen die Wahlen für einen neuen Gemeinderat vor der Tür. Am 24. November wird entschieden, wer den Platz von Michael Glanzmann übernimmt, der sich zurückgezogen hat. Der spannende Aspekt dieser Wahl ist das überraschende politische Engagement von Thomas Fehr, einem ehemaligen Gemeindepräsidenten der FDP, der sich für die Kandidatin der Mitte, Karolin Halter, ausspricht und damit offen gegen die offizielle Empfehlung seiner eigenen Partei positioniert.
Die FDP hat sich offiziell für die SVP-Kandidatin Vreni Jordi ausgesprochen, während Karolin Halter von der Mitte ins Rennen geht. Dies hat zu Unstimmigkeiten innerhalb der FDP geführt. Thomas Fehr, der bis 2023 als Gemeindepräsident tätig war, meldete sich in einem Leserbrief zu Wort und stellte klar, dass er Halters Fähigkeiten über die einer Parteizugehörigkeit sieht. Er betont, dass es wichtiger sei, dass das neue Mitglied im Rat harmoniert und dass Halter die notwendigen Eigenschaften mitbringt.
Öffentliche Unterstützung für Karolin Halter
In seinem Leserbrief beschreibt Fehr, dass er Karolin Halter als eine Person wahrnimmt, die sich aktiv für die Gemeinde eingesetzt hat und über unterschiedliche Diskussionskulturen in ihrer Rolle als Ökonomin verfügt. Er stellt fest: „Zweitrangig ist die Partei.“ Fehr hat keine negativen Rückmeldungen von anderen Parteimitgliedern auf seinen Leserbrief erhalten, was darauf hindeutet, dass seine Meinung in der liberalen Partei möglicherweise nicht ganz alleinstehend ist.
Das Statement von Fehr kommt nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für die FDP als ganze überraschend, da er ein langjähriges und angesehenes Mitglied der Partei ist. Zu seinem Schritt sagt Fehr: „Ich bin mittlerweile nur noch ein ganz gewöhnliches FDP-Mitglied.“ Trotz seiner Historie sieht er sich nicht durch die Wahlempfehlung seiner Partei gebunden und hat ganz klar für Halter plädiert.
Parteipräsident reagiert gelassen
Michael Raduner, der Präsident der FDP Horn, bestätigt, dass er den Leserbrief zur Kenntnis genommen hat. Er äußert, dass unterschiedliche Meinungen innerhalb der Partei zu erwarten sind, besonders in einer liberalen Gemeinschaft, wo Meinungsvielfalt geschätzt wird. Raduner betont, dass solche Äußerungen die Meinungsbildung innerhalb der Partei fördern und auch wichtig sind.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser interne Konflikt auf die Wahlen auswirkt. Die Unterstützung eines ehemaligen Gemeindepräsidenten für die Mitte könnte potenziell einen Einfluss auf die Wählerstimmen haben, wenn die Wähler die Argumente von Thomas Fehr in Betracht ziehen. Halter selbst hat bereits auf die öffentliche Unterstützung reagiert und bedankt sich herzlich bei Fehr und dessen Ehefrau für deren Engagement.
Der Ablauf der Wahl und die Entscheidungen der Wählerinnen und Wähler am 24. November werden nun mit großer Spannung erwartet, da sie die politische Landschaft in Horn möglicherweise erheblich verändern könnten. In einer kleinen Gemeinde wie Horn kann jede Stimme entscheidend sein und die Unterstützung von prominenten Mitgliedern könnte den Ausschlag geben.
Die Entwicklungen rund um die Wahlen in Horn sind ein Beispiel für die Dynamik und Komplexität politischer Entscheidungsfindungen. Die Unterstützung von Thomas Fehr für eine andere Kandidatin als die, die seine Partei empfielt, zeigt, dass auch innerhalb etablierter Parteien unterschiedliche Ansichten Platz finden können.
Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie in dem Artikel auf www.thurgauerzeitung.ch nachlesen.
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