In Niederösterreich stehen mehrere Krankenhäuser vor möglicherweise drastischen Veränderungen. Ein aktuelles Expertenpapier schlägt vor, mehrere Spitäler, darunter auch Einrichtungen in Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau, zu schließen und deren Leistungen in einem neuen Krankenhaus, dem Weinviertel Süd-West, zu bündeln. Auch die Kliniken in Gänserndorf könnten in ein Primärversorgungszentrum umgewandelt werden. Es wird spekuliert, dass nicht nur diese Standorte, sondern auch Waidhofen und Gmünd zu Sonderkrankenanstalten umgestuft werden sollen, ohne Akutversorgung.
Die Landesgesundheitsagentur NÖ (LGA) hat in einer ersten Reaktion betont, dass es sich lediglich um erste Überlegungen handelt. Das endgültige Ergebnis des Prozesses zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen wird voraussichtlich bis ins erste Quartal 2025 auf sich warten lassen. Die Hauptmotivation hinter diesen Maßnahmen besteht darin, das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten und Ressourcen besser zu bündeln.
Ein Brief an die Landesregierung
Wegen der ungewissen Lage haben die betroffenen Bürgermeister bereits einen gemeinsamen Brief an die Landesregierung verfasst, in dem sie um Klarheit über die Pläne bitten. Josef Ramharter, der Bürgermeister von Waidhofen, äußerte in einem Gespräch die Besorgnis: „Meines Wissens ist dieses Expertenpapier bereits drei Jahre alt. Da es diese Kommission offensichtlich gibt, sind die Pläne ernst zu nehmen. Es wird kolportiert, dass die Akutversorgung wegfallen soll, aber es ist nicht klar, was dies genau bedeutet. Wir erwarten uns nun klare Aussagen zum Stand der Pläne und wollen hier natürlich mitwirken können.“ Der Brief ist mittlerweile von den Bürgermeistern aller betroffenen Gemeinden unterzeichnet worden.
Die Pläne haben in der Region viele Fragen aufgeworfen und werfen ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen das Gesundheitssystem in Niederösterreich steht. Die Angst vor einer schlechteren medizinischen Versorgung in der Region treibt die Gemeindeverantwortlichen um, da die Schließungen nicht nur Auswirkungen auf die Patientenversorgung, sondern auch auf das gesamte Gesundheitssystem in der Umgebung haben könnten. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls siehe den Bericht auf www.meinbezirk.at.