In der Gemeinde Sitzendorf stehen die Verantwortlichen vor einer entscheidenden Weichenstellung: Soll die alte Volksschule modernisiert und erweitert werden, oder wäre es sinnvoller, alle drei Schularten – die Volksschule, die Sonderschule und die Mittelschule – an einem neuen zentralen Campus unterzubringen? Die Debatte um die Zukunft der Schulen nimmt immer konkretere Formen an, vor allem da der Sanierungsbedarf dringend geworden ist und die Anzahl der Schüler ansteigt.
Die Volksschule, die in den 1970er Jahren errichtet wurde, weist zusammen mit der Mittelschule, die im historischen Schloss untergebracht ist, zahlreiche Mängel auf. Bürgermeister Florian Hinteregger stellte heraus, dass statische Probleme und nicht ausreichende Räumlichkeiten für die zunehmenden Schülerzahlen Herausforderungen darstellen. Außerdem erfüllt die bestehende Turnhalle nicht mehr die heutigen hygienischen und gesundheitlichen Standards.
Finanzielle Bedenken
Die Mehrheit im Gemeinderat hat bereits zur Planung des neuen Schulcampus einen Architekten beauftragt, jedoch äußert die SPÖ Bedenken zu den finanziellen Folgen dieses Vorhabens. Laut einer Schätzung des Bürgermeisters könnten die Kosten für das Bauprojekt auf bis zu 15 Millionen Euro steigen, was eine enorme finanzielle Belastung für die Gemeinde darstellen würde. Ein Vertreter der SPÖ weist darauf hin, dass es bislang an genügend Informationen über eine mögliche Sanierung mangelt und die Bevölkerung Fragen zu den finanziellen Risiken hat.
Ein zentrales Thema, das dabei angesprochen wird, sind mögliche Preissteigerungen. Diese könnten die Kosten des Projekts auf schätzungsweise 20 Millionen Euro anheben. Dies wäre eine vergleichbare Entwicklung, wie sie bereits beim Schulcampus in Hollabrunn zu beobachten war. Laut der SPÖ könnte solch eine Ausgabensteigerung die Gemeinde an ihre finanziellen Grenzen bringen.
Dringlichkeit der Entscheidung
Dadurch wird die Notwendigkeit hervorgehoben, schnelle und gut überlegte Entscheidungen zu treffen. Bürgermeister Hinteregger hat bereits angekündigt, dass die Gemeinde im Dezember eine Informationsveranstaltung abhalten wird, um der Bevölkerung Einsicht in die Planungen und die finanziellen Herausforderungen zu gewähren. Die Dringlichkeit einer Lösung ist unbestritten, da auch eine Raumbedarfsanalyse des Landes Niederösterreich zeigt, dass es einen erheblichen Mangel an geeigneten Räumlichkeiten für die Schulausbildung gibt.
Von entscheidender Bedeutung ist die integrierte Sonderschule, die als einzige in der Umgebung Schüler von der ersten bis zur letzten Klasse der Mittelschule ausbildet. Das Land hat den Raumfehlbestand für diese Schulart bestätigt, was zusätzlichen Druck auf die Entscheidungsträger ausübt.
Die Gemeinde plant aktuell, alle drei Schultypen an einem zentralen Standort zu bündeln, um den bestehenden Herausforderungen entgegenzuwirken und eine zukunftssichere Lösung zu schaffen. Erste Kostenschätzungen deuten darauf hin, dass die Ausgaben für eine Sanierung nur geringfügig günstiger als die für einen Neubau sein könnten.
In den kommenden Monaten wird die Gemeinde alle Optionen sorgfältig prüfen, um eine Entscheidung zu treffen, die nachhaltig ist und die finanziellen Ressourcen der Kommune nicht übersteigt. Eine umfassende Lösung ist nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, um die Bildungsqualität in Sitzendorf zu gewährleisten.
Die Problematik des Schulbaus und der nötigen Sanierung hat die Menschen in Sitzendorf bereits tief beschäftigt und könnte bald zu einer Bürgerbefragung führen, um die Meinung der Bevölkerung einzuholen.
Für diejenigen, die an weiteren Informationen interessiert sind, kann ein Bericht auf www.meinbezirk.at eine wertvolle Quelle sein.