
In einer drastischen Wende der Gesundheitsvorsorge müssen Patienten in Niederösterreich künftig für die Muttermalkontrolle bei Hautärzten zahlen. Dies wurde von der Ärztekammer bekannt gegeben, die empfiehlt, die Hautkrebsvorsorge nicht mehr über die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) abzurechnen. Bisher konnten Patienten diese wichtige Untersuchung kostenfrei in Anspruch nehmen, doch der Druck auf die Hautärzte angesichts der Überfüllung der Praxen macht diese Änderung unumgänglich. Die Untersuchungen werden nun zwischen 60 und 90 Euro kosten, was Einiges an Verwirrung verursacht, wie orf.at berichtet.
Diese Maßnahme trifft in einem alarmierenden Kontext ein, denn Hautkrebs gilt als eine der häufigsten Krebserkrankungen. Muttermale, oder Leberflecke, können sich unter Umständen in bösartigen Hautkrebs verwandeln. Das Erkennen von Hautveränderungen ist entscheidend, da Hautkrebs im Frühstadium in der Regel keine Schmerzen verursacht und daher leicht übersehen wird. Der Krebsforscher Christian Posch betont, dass eine jährliche Kontrolle für alle nicht sinnvoll sei und stattdessen Risikogruppen identifiziert werden sollten, die besonderen Schutz benötigen. Patienten sollten also bei Auffälligkeiten unbedingt ihre Hautärzte aufsuchen, wie auch mooci.org hinweist.
Die Folgen dieser Änderung könnten weitreichend sein, da eine frühzeitige Erkennung von Hautveränderungen die Heilungschancen erheblich verbessert. Der niederösterreichische Patientenanwalt Michael Prunbauer äußert sich kritisch zu dieser Regelung: „Es ist schade, dass jetzt so eine Verunsicherung der Bevölkerung entsteht“. Der Zugang zu einer wichtigen Gesundheitsvorsorge scheint durch die Kostenübernahme der Krankenkassen eingeschränkt zu werden, während Experten die Selbstbeobachtung und regelmäßige Arztbesuche als unerlässlich empfehlen, um Hautkrebs rechtzeitig zu erkennen und effektiv behandeln zu können.
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