Schwäbisch Gmünd ist bekannt für seine kulturellen Höhepunkte, und einer der prominentesten Vertreter dieses Erbes ist Georg Penz. Der Akkordeon-Künstler, Komponist und Musikpädagoge wird am Donnerstag, dem 3. Oktober, stolze 90 Jahre alt. Sein Lebenswerk, das Akkordeon-Orchester Penz, hat sich seit seiner Gründung in den 1950er-Jahren untrennbar mit seiner Person verbunden. Über die Jahrzehnte hinweg hat Penz nicht nur die lokale Musikszene geprägt, sondern auch zahlreiche Musizierende inspiriert.
Geboren in Vaskut, Ungarn, fand Georg Penz als junger Mann seine neue Heimat in Schwäbisch Gmünd. Von klein auf war die Musik ein zentraler Bestandteil seines Lebens, und das Akkordeon wurde sein Hauptinstrument. In der Stadt engagierte er sich aktiv im Musikleben, unter anderem als Mitbegründer des Stadtverbands Musik und Gesang und als Lehrer in seiner eigenen Musikschule.
Die Gründung des Orchesters
Bereits mit 20 Jahren legte Georg Penz den Grundstein für das Akkordeon-Orchester. 1956 eröffnete er am Höferlesbach einen Unterrichtsraum und begann mit dem Unterrichten von Schülern. Aus dieser kleinen Gruppe entwickelte sich bald ein Ensemble, das sich der faszinierenden Welt des Akkordeonspiels widmete. Penz' Engagement führte dazu, dass das Akkordeon in der Region große Beliebtheit erlangte und das Orchester schnell Anerkennung erlangte.
Ursprünglich tagte das Orchester im Nebenzimmer des Gasthauses "Drei König" am Kalten Markt. Das Jahr 1956 gilt als offizielles Gründungsjahr des Orchesters, das dank Penz' leidenschaftlichem Einsatz zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewann. Über die Jahre wurde er zu einem gefragten Musikpädagogen, der auch auf verbandlicher Ebene als Jugendleiter in verschiedenen Funktionen arbeitete.
Förderung junger Talente und internationale Reisen
Georg Penz widmete sich stets der Nachwuchsförderung. Unter seinem Einfluss entstand 1985 das Akkordeon-Landesjugendorchester, das in Schwäbisch Gmünd ins Leben gerufen wurde. Die Initiative, junge Talente zu fördern, führte auch zur Gründung lokaler Jugendensembles. Seine Reisen mit talentierten Akkordeonspielern führten sie sogar bis nach China und Indien, wo sie das Instrument und die deutsche Kultur präsentierten.
Penz' Verdienste in der Musik und seine unermüdliche Einsatzbereitschaft bei der Förderung junger Musiker wurden mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Er erhielt Ehrungen von Harmonika-Verbänden und ist auch Träger des Bundesverdienstkreuzes. Seine Musikschule und das dazugehörige Fachgeschäft in der Bocksgasse waren nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich bedeutend für die Stadt.
Die Abwicklung seines aktiven Dirigentenamtes im Jahr 2017 auf der Remspark-Bühne, umgeben von musikalischen Projekten, war ein emotionaler Abschied, der den Respekt und die Wertschätzung für Georg Penz zeigte, die ihm von der Gemeinschaft entgegengebracht wurde. Er bleibt als unvergesslicher Teil der Musikgeschichte Schwäbisch Gmünds in Erinnerung.