Der Autozulieferer Bosch steht vor einem massiven Stellenabbau am Standort Schwäbisch Gmünd. Das Unternehmen plant, in den kommenden Jahren bis zu 1.300 Arbeitsplätze in seiner Lenkungssparte zu streichen, was mehr als einem Drittel der derzeit 3.600 Beschäftigten entspricht. Die Pläne, die bereits ursprünglich bis 2026 750 Stellen vorsahen, mussten aufgrund des verschärften Wettbewerbs in der Branche drastisch aufgestockt werden. Bosch begründet diese Maßnahmen mit dem anhaltenden Druck, Kosten zu senken und Funktionen zu bündeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Standort selbst ist maßgeblich für die Produktion von Lenksystemen für Pkw und Nutzfahrzeuge verantwortlich, und die Geschäftsführung betont, dass international konkurrenzfähige Preise erforderlich sind, um die Marktposition zu halten, so auch die Informationen von der Schwäbischen Post.
Gründe für den Abbau
Die Lage in der Automobilbranche ist für Bosch angespannt; laut Stefan Grosch, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor, stagniert der Markt und Überkapazitäten belasten die Unternehmen. Zudem fördern der anhaltende Transformationsprozess hin zur Elektromobilität und die dadurch notwendigen Anpassungen den Stellenabbau. Je nach Antriebsart variiert der Personalbedarf erheblich: Während für einen Dieselantrieb zehn Beschäftigte benötigt werden, sind es beim Elektromotor nur noch ein Mitarbeiter. Diese strukturellen Veränderungen, zusammen mit einer schwachen Konjunktur und steigendem Wettbewerbsdruck, zwingen Bosch, radikale Schritte zu unternehmen, um langfristig bestehen zu bleiben, wie auch von der Tagesschau berichtet wird.
Die Gewerkschaft IG Metall zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung und kündigt Widerstand an. Sie fordert eine transparente Kommunikation über die Personalmaßnahmen und verlangt ein Zukunftskonzept für die Standorte. Oberbürgermeister Richard Arnold spricht von einem „extrem schweren Schlag“ für die Stadt Schwäbisch Gmünd und betont die Herausforderungen, die diese Kündigungen mit sich bringen. Der Stellenabbau könnte nicht nur die betroffenen Arbeiter unmittelbar treffen, sondern auch negative Folgen für den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie nach sich ziehen. Bosch hat erklärt, dass die Schließung von Standorten als letztes Mittel betrachtet wird, gleichwohl bleibt die Unsicherheit über die Zukunft des Standorts Gmünd bestehen.