Der Verein Neustart Niederösterreich hat alarmierende Zahlen über Gewalt gegen ältere Menschen veröffentlicht. Laut Alexander Grohs, dem Leiter des Vereins, sind pflegebedürftige und finanziell abhängige Senioren besonders anfällig für Gewalt. In vielen Fällen erfahren sie in der Privatsphäre psychische, körperliche und sexuelle Gewalt. Grohs betont, dass die Dunkelziffer in dieser Hinsicht hoch ist, da viele Betroffene aus Scham oder Angst schweigen. Diese Form der Gewalt reicht von Vernachlässigung bis zu finanzieller Ausbeutung, etwa durch die verweigerte Bereitstellung von Medikamenten oder Mobilitätsbeschränkungen. Alarmierend ist ferner, dass im letzten Jahr von 27 Frauen, die im sozialen Nahbereich getötet wurden, 14 über 60 Jahre alt waren. Betroffene können sich an Gewaltschutzzentren oder zur Polizei wenden, um Hilfe zu bekommen. Diese Informationen wurden erstmals bei ORF veröffentlicht.
Verpflichtende Gewaltberatung
Ein weiteres wichtiges Thema ist die seit September 2021 vorgeschriebene Gewaltberatung für Täter, die unter Betretungs- und Annäherungsverbot stehen. Diese sechs Stunden dauernde Beratung, die meist Männer betrifft, soll helfen, das Gewaltverhalten zu hinterfragen. Der Psychotherapeut Grohs berichtet, dass viele Klienten oft nach dieser Frage kommen: „Was mache ich überhaupt hier?“ Diese Massnahme hat bereits erste Erfolge gezeigt. Die neu ausgestattete Polizei in Niederösterreich, die derzeit über 200 speziell ausgebildete Beamte im Gewaltschutz verfügt, engagiert sich ebenfalls verstärkt in diesem Bereich. Details zu dieser Entwicklung wurden in einem Artikel auf NÖN veröffentlicht.
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