
In Niederösterreich steht eine grundlegende Umstrukturierung des Gesundheitssystems bevor. Das Landesklinikum Weinviertel Süd-West wird die Krankenhäuser in Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau zusammenlegen, wie 5min.at berichtet. Diese Fusion ist Teil des „Gesundheitspakt 2040“, der unter der Führung des ÖVP-Landesrats Ludwig Schleritzko erarbeitet wurde. Mit diesem Pakt sollen eine moderne Gesundheitsinfrastruktur sowie eine bessere Vernetzung zwischen den Einrichtungen geschaffen werden.
Ein wichtiges Element der Reform ist die Reduzierung der Notarztstandorte von 32 auf 21. Dennoch werden 15 dieser neuen Standorte an Kliniken angebunden sein, während 6 autonom bleiben. Die Anzahl der Acute-Community-Nurse-Standorte steigt von 6 auf 10, um die Versorgung insbesondere älterer Menschen zu verbessern. Diese Maßnahmen wurden von nationalen und internationalen Experten erarbeitet, was die Qualität und Weitsicht des Gesundheitsplans untermauert.
Schwerpunkte der Reform
Der Gesundheitspakt sieht zudem den Ausbau regionaler Einrichtungen vor, die spezialisierte Erst- und Akutversorgung bieten sollen. Zu den geplanten regionalen Standorten gehören Zwettl, Horn, Amstetten, Krems, Tulln, Baden, Mödling und Mistelbach. Eine neue Gesundheitsklinik wird in Gmünd entstehen, inklusive Fachärztezentrum und Primärversorgungseinheit, mit einem Investitionsvolumen von bis zu 120 Millionen Euro.
Vorstandstrio der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) - bestehend aus Elisabeth Bräutigam, Gerhard Dafert und Bernhard Kadlec - wird die Umsetzung dieser anspruchsvollen Reformen leiten. Bräutigam, die seit dem 1. September 2024 amtiert, betont, dass es vor allem um die Bündelung von Ressourcen und eine hochwertige Versorgung der Bevölkerung gehe. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Demografie und der medizinische Wandel neue Herausforderungen mit sich bringen.
Das Team steht vor der Aufgabe, den „Gesundheitspakt 2040+“ umzusetzen, der eine umfassende Versorgungsstruktur für das Land festlegen soll. In den kommenden Tagen wird der Plan sowohl in der Landesregierung als auch im Landtag diskutiert. Am Dienstag ist ein Beschluss der Landesregierung angekündigt, und am Donnerstag wird das Thema im Landtag behandelt, sodass bis Ende März ein klarer Fahrplan für die Zukunft des Gesundheitssystems stehen soll, wie heute.at hinweist.
Gesundheitsreform und Finanzausgleich
Die Reform ist Teil der größten Strukturveränderung im österreichischen Gesundheitswesen seit Jahrzehnten und wird im Kontext des Finanzausgleichs mit Bund und Ländern diskutiert. Der Bund stellt im Rahmen des Finanzausgleichs bis 2028 jährlich über 2 Milliarden Euro für Gesundheit und Pflege bereit. Dieser finanzielle Maßstab unterstützt Initiativen, die auf eine bessere medizinische Versorgung und die Bekämpfung bestehender Probleme wie lange Wartezeiten und unbesetzte Kassenstellen abzielen, wie das Sozialministerium erklärt.
Die Notwendigkeit dieser Reform wird klar, wenn man die Überlastung der Spitäler und den steigenden Bedarf an Gesundheits- und Pflegeleistungen betrachtet. Der Gesundheitspakt und die damit verbundenen Strukturreformen zielen darauf ab, die ambulante und digitale Behandlung zu stärken und die Qualität der Versorgung in der Bevölkerung erheblich zu verbessern. Die Vielzahl von Maßnahmen soll auch dazu beitragen, dass Patient:innen kürzere Wartezeiten erleben und die Versorgung wohnortnäher wird.
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