In einer dramatischen Wende für die Region Gänserndorf stehen 120 Jobs in der Zuckerfabrik Leopoldsdorf auf der Kippe. Wie bereits berichtet, hat die Agrana am Mittwoch die sofortige Schließung des Werkes aufgrund horrender Produktionskosten und fallender Zuckerpreise in der EU angekündigt. Die Stimmung unter den Arbeiterinnen und Arbeitern ist denkbar schlecht – wie auf einem Begräbnis, äußerte sich Betriebsratsvorsitzender Thomas Buder gegenüber Heute. 120 der insgesamt 150 Beschäftigten wurden bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet, was für viele, die teilweise seit Jahrzehnten im Betrieb sind, einen herzzerreißenden Einschnitt bedeutet.
Schicksalsschlag für die Belegschaft
Für viele Fabrikmitarbeiter, die oft ihr ganzes Berufsleben dort verbracht haben, ist der Verlust des Arbeitsplatzes eine unvorstellbare Herausforderung. „Für diese Menschen bricht eine Welt zusammen!“, macht Buder deutlich. Besonders problematisch ist die finanzielle Lage, da viele, wie Peter Oswald, der seit 40 Jahren dort arbeitet, aufgrund ihres Alters und laufender Kredite um ihre Existenz fürchten müssen. „Das wird für viele Kollegen sehr, sehr schwer werden“, betont auch sein Kollege Dietmar Hubek, wie man in der Berichterstattung von noe.ORF.at nachlesen kann.
Die Agrana plant, die verbleibenden Mitarbeiter im Rahmen eines Sozialplans zu unterstützen. Dabei sollen insbesondere ältere Arbeitnehmer, Alleinverdiener und Eltern von kleinen Kindern Berücksichtigung finden. Diese Regelung könnte einer Vielzahl von betroffenen Familien helfen, die vor einer finanziellen Durststrecke stehen. Die Schließung wurde durch Marktliberalisierungen und einen Rückgang des Zuckerkonsums verursacht, was die Fortführung der Produktion unwirtschaftlich machte. Als Ausweg sieht Agrana die Umgestaltung des Werke als Logistik-Hub, während die Zuckerproduktion nun der Vergangenheit angehört.
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