Am 10. Oktober wurde die Westbahnstrecke durch den Wienerwald wieder für den zweigleisigen Verkehr freigegeben. Diese Wiedereröffnung ist jedoch nur ein Teil der positiven Nachrichten für die Region, denn ab dem 15. Dezember kommt auch die neue Weststrecke durch das Tullnerfeld zurück in Betrieb. Diese Strecke war seit langem aufgrund von Hochwasserschäden geschlossen, die als katastrophal angesehen werden. Die Erholung nimmt jedoch Zeit in Anspruch, und es gibt noch Herausforderungen zu bewältigen.
Die Herausforderungen started mit einem Hochwasser, das als "hundertjährliches Ereignis" eingestuft wurde und erhebliche Schäden an der Bahnstrecke hervorrief. Besonders hart traf es den Atzenbrugger Tunnel, der sich über 2,5 Kilometer erstreckt. Der Tunnel wurde von den Fluten stark in Mitleidenschaft gezogen, was zur vollständigen Zerstörung des Innenbaus führte. Laut dem verantwortlichen Ingenieur Andreas Matthä müssen sämtliche elektrische Einrichtungen, Notfallsysteme und Entlüftungsanlagen neu installiert werden. Infolgedessen bleibt der Tunnel weiterhin gesperrt, obwohl der übrige Teil der Westbahnstrecke ab sofort wieder befahrbar ist.
Wiederholte Sperren in Aussicht
Trotz der angekündigten Wiedereröffnung im Dezember macht sich bereits eine neue Herausforderung bemerkbar: Laut Matthä ist eine erneute Sperre im kommenden Jahr erforderlich. Diese Sperre betrifft technische Provisorien, die für eine beschleunigte Wiederinbetriebnahme notwendig waren und jetzt zurückgebaut werden müssen. Die Dauer dieser Arbeiten wird auf etwa vier Wochen geschätzt, und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) planen die Sperrung für Mai oder den Sommer 2025. Ein wichtiger Faktor hierbei sind die fehlenden Ersatzteile, die voraussichtlich erst im April eintreffen werden.
Zusätzlich wies Matthä darauf hin, dass die ursprünglichen Planungsparameter der Westbahnstrecke mittlerweile überholt sind. Die Planung aus den letzten 30 bis 40 Jahren reicht nicht mehr aus, um den aktuellen Extremwetterbedingungen gerecht zu werden, die in der Region zugenommen haben. Es ist notwendig, dass die ÖBB die bisherigen Pläne überdenkt, um anpassungsfähig zu bleiben und zukünftige Schäden zu vermeiden.
Die finanziellen Auswirkungen der Hochwasserschäden sind erheblich. Die geschätzten Kosten für die erforderlichen Reparaturen belaufen sich auf etwa 100 Millionen Euro. Nicht nur die Infrastruktur leidet unter den Folgen; auch der Verlust durch den eingeschränkten Güter- und Personentransport ist noch nicht genau bezifferbar. Diese Situation verdeutlicht die Notwendigkeit, die Bahnverbindungen in der Region anzupassen und die Infrastruktur entsprechend zu modernisieren.
Für mehr Informationen zu den Entwicklungen in der Region:
Das Thema Hochwasser und die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Zugverkehr bleiben eine zentrale Herausforderung. Die Tatsache, dass ab Dezember wieder mehr Züge im Einsatz sind, zeigt, dass Fortschritte erzielt werden, jedoch sind auch die milliardenschweren Schäden, die durch die Extremwetterereignisse in Niederösterreich entstanden sind, nicht zu unterschätzen. Hier gibt es weitere Informationen auf www.meinbezirk.at.
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