In Österreich sorgt die erneute Insolvenz des Möbelriesen Kika/Leiner für erhebliche Unruhe. Am Montag gab das Unternehmen bekannt, dass die Gutscheine, die von Kunden in den Filialen erworben wurden, aufgrund dieser Insolvenz nun ungültig sind. Betroffene können ihre Ansprüche lediglich im Rahmen des Insolvenzverfahrens geltend machen.
Die Nachricht kommt für viele überraschend, da Kika/Leiner bereits in der Vergangenheit mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert war. Die aktuelle Situation bringt nicht nur 1.400 Arbeitsplätze in Gefahr, sondern stellt auch die Inhaber von Gutscheinen vor eine Herausforderung. Kunden, die offene Gutscheine besitzen, sehen sich nun gezwungen, ihre Ansprüche als Insolvenzforderung anzumelden. Jedoch ist dies mit Unsicherheiten verbunden, da sie möglicherweise nur einen Teil des Gutscheinwerts zurückerhalten.
Die Folgen für die Kunden
Die Nichtannahme von Gutscheinen in den Filialen ist eine der sofort spürbaren Konsequenzen der Insolvenz. Gutscheinkäufer müssen nun eine Forderungsanmeldung vornehmen, die mit einer Gebühr von 25 Euro verbunden ist. Der Verein für Konsumenteninformation empfiehlt den Kunden, insbesondere bei niedrigwertigen Gutscheinen genau abzuwägen, ob sich eine Anmeldung wirtschaftlich lohnt, da die Rückzahlung im Insolvenzverfahren in der Regel nur zu einem Bruchteil des ursprünglichen Wertes erfolgt. Gläubiger haben bis zum 10. Januar 2025 Zeit, ihre Forderungen anzumelden.
Für viele Kunden gestaltet sich die Situation besonders schwierig, vor allem für jene, die Anzahlungen für größere Möbelkäufe wie Küchen geleistet haben. Ob sie die vollen Produkte erhalten können, hängt von der Entscheidung des Insolvenzverwalters ab. Es besteht die Möglichkeit, dass dieser in bestehende Verträge eintritt, was zur Lieferung der Waren bei Zahlung des restlichen Betrags führen würde. Andernfalls wird die geleistete Anzahlung ebenfalls zur Insolvenzforderung.
Hilfe durch die Konkurrenz
Inmitten dieser unsicheren Lage hat die Konkurrenz XXXLutz angekündigt, möglicherweise offene Aufträge von Kika/Leiner kostenneutral zu übernehmen. Aktuelle Details zu diesem Unterstützungsangebot sind noch nicht bekannt, aber es könnte vielen Kunden helfen, ihre getätigten Käufe abzuschließen, ohne zusätzliche Kosten tragen zu müssen.
Die jetzige Insolvenz ist die zweite innerhalb von zwei Jahren für Kika/Leiner. Bereits 2023 hatte das Unternehmen Zahlungsunfähigkeit angemeldet, was zum Verkauf durch Rene Benkos Signa führte. In der Folge mussten 23 von 40 Filialen schließen, und rund 1.500 Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Jetzt stehen die verbleibenden 17 Filialen, die noch 1.400 Angestellte beschäftigen, vor einer ungewissen und möglicherweise besorgniserregenden Zukunft.
Das Schicksal dieser Kika/Leiner-Filialen könnte schon bald besiegelt sein, falls keine tragfähige Lösung gefunden wird. Die Branche steht damit vor großen Herausforderungen, denn die Auswirkungen dieser Insolvenz sind weitreichend und betreffen nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch dessen Kunden und Mitarbeiter. Die gesamte Situation wird auch von Branchenexperten genau beobachtet, da sie mögliche Trends in der Möbelindustrie widerspiegelt und die Wettbewerbslandschaft nachhaltig beeinflussen könnte.
Für weitere Informationen über die Insolvenz und ihre Auswirkungen auf die Kunden, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.