In der Gemeinde Haag zwischen Lembach und Bachlerboden haben Experten des Naturhistorischen Museums (NHM) einen Aufruf zur Suche nach Meteoritenfragmenten gestartet. Diese Bruchstücke, vermutlich faustgroß, sind kürzlich bei einem meteorologischen Ereignis niedergegangen. Andrea Patzer, Kuratorin der Meteoritensammlung des NHM, berichtete, dass der Meteor bei seinem Eintritt in die Atmosphäre hell leuchtete und das europäische Feuerkugelnetz dieses spektakuläre Ereignis dokumentierte.
Die ersten Suchversuche sind bereits unternommen worden, allerdings waren sie aufgrund des schwierigen Geländes, das von Wiesen und bewaldeten Flächen geprägt ist, erfolglos. Um die Chancen zu verbessern, bittet Patzer die Bevölkerung um Mithilfe und ist auf Hinweise und Entdeckungen angewiesen. Die Erwartungen richten sich speziell auf schwerere, dunkle und matte Objekte, die im Freizeitgebiet liegen könnten.
Merkmale eines Meteoriten
Um bei der Suche erfolgreich zu sein, sollten Finder wissen, worauf sie achten müssen. Meteoriten sind für ihre Größe relativ schwer und zeichnen sich durch eine glatte, matte Oberfläche aus, die meist schwarze oder rostbraune Farbtöne aufweist. Zudem sind sie oft schwach magnetisch und kompakt, was sie von gewöhnlichen Steinen unterscheidet. In abgebrochenen Bereichen können metallische Einschlüsse oder kleine kreisförmige Strukturen sichtbar sein, wobei das Innere einen helleren Farbton aufweist.
Bevor ein gefundenes Stück aufgehoben wird, rät Patzer dazu, Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln sowie von dem Fundort zu machen. Zudem sollten die GPS-Koordinaten erfasst werden, um den genauen Ort des Fundes festzuhalten. Die gesammelten Informationen können dann direkt an sie gesendet werden, um die Identifizierung des Objektes zu ermöglichen.
Täglich gelangen etwa 100 Tonnen extraterrestrisches Material auf die Erde, meist in Form von Staub. Bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre erzeugen diese Objekte einen sichtbaren Plasmaschweif, der oft als Sternschnuppe wahrgenommen wird. Große Objekte, die als Feuerbälle bezeichnet werden, sind für das beeindruckende Leuchten verantwortlich. Diese Naturphänomene sind für die Sammlung des NHM von großem Interesse, die eine der größten ihrer Art weltweit beherbergt.
Patzer und ihr Team hoffen darauf, dass Aufrufe an die lokale Bevölkerung nicht nur zur Bereicherung der meteorologischen Sammlung beitragen, sondern auch das Interesse an extraterrestrischen Phänomenen schärfen. Mehr Informationen dazu, wie sich interessierte Bürger beteiligen können, sind in einem Artikel von www.nachrichten.at zu finden.
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