
Ein spektakulärer Prozess entfaltet sich derzeit in St. Pölten, wo zwei Männer für schwerer Vorwürfe des gewerbsmäßigen Betrugs in Verbindung mit einem angeblichen Kryptowährungsprojekt verantwortlich sind. Bei einer Informationsveranstaltung am 15. September 2021 in Amstetten hofften mehrere Teilnehmer auf große Gewinne, als sie in dieses Projekt investierten. Leider stellte sich das als trügerisch heraus, und sie verloren insgesamt rund 187.000 Euro.
Die Beschuldigten, ein 27-jähriger Mann aus dem Bezirk Amstetten und sein gleichaltriger Komplize aus Deutschland, haben in der Zeit zwischen Juni 2021 und Juli 2022 in Österreich mindestens 28 Personen inkorporiert, die in das Projekt investierten. Laut Anklage wurden die Anleger mit dem Versprechen angelockt, dass eine künstliche Intelligenz ihr Geld gewinnbringend in Kryptowährungen anlegen würde. Allerdings blieb die Auszahlung für ein Jahr gesperrt, was den Betroffenen erst nach Ablauf dieser Frist und dem Ausbleiben von Gewinnauszahlungen bewusst wurde.
Die Betrugsmasche
Die Betroffenen mussten feststellen, dass die Plattform, auf die sie zuzugreifen hofften, nicht mehr verfügbar war und die zwei Angeklagten offenbar für ihren eigenen luxuriösen Lebensstil – unter anderem durch den Besitz eines Audi R8 – die eingezahlten Gelder verwendet hatten. Der Staatsanwalt vermutet, dass es noch viele weitere Opfer gibt, die sich bislang nicht gemeldet haben. Bemerkenswert ist, dass in Deutschland ebenfalls ein Ermittlungsverfahren anhängig ist, da die beiden Angeklagten auch dort um etwa 150.000 Euro betrogen haben sollen.
Beide Männer, die sich im Prozess nicht schuldig bekannten, berufen sich auf unterschiedliche Erklärungen. Der österreichische Angeklagte beteuerte, er habe auf die Erfahrungen des Deutschen vertraut, während die Verteidigung des Deutschen behauptet, die zwei seien gleichberechtigte Partner gewesen, jeder mit Zugriff auf das System. Der Zweitangeklagte erwähnte, dass sie alle vom Erfolg des Projektes überzeugt gewesen seien und die aktuelle Marktsituation sie unvorbereitet traf.
Die Situation entwickelt sich weiterhin, und es sind noch mindestens zwei weitere Verhandlungstermine angesetzt, an denen zusätzliche Zeugen befragt werden sollen. Diese Entwicklungen werfen Licht auf die zunehmend komplexe Welt der Kryptowährungen und wie leicht Menschen in finanzielle Schwierigkeiten geraten können, wenn vermeintlich lukrative Angebote ins Spiel kommen.
Während der Prozess weitergeht, bleibt abzuwarten, welche weiteren Enthüllungen ans Licht kommen werden und wie die Geschädigten ihre Ansprüche möglicherweise geltend machen können. Für mehr Details zu diesem fall, siehe den Bericht auf www.meinbezirk.at.
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