Im Landesklinikum Amstetten gibt es zurzeit hitzige Diskussionen über die Arbeitsbedingungen im medizinischen Sektor. Der Betriebsratsvorsitzende, Hohlbein, hat sich nun klar zu den Vorwürfen geäußert, die von der SPÖ bezüglich der Situation in der Notaufnahme aufgebracht wurden. Er bestätigte, dass Assistenzärzte und Turnusärzte tatsächlich in der Notaufnahme Dienst tun, widersprach jedoch dem Vorwurf, dass sie dabei alleine gelassen würden. „Im Hintergrund muss immer ein Oberarzt erreichbar sein, mit dem sie bei schwierigen Fällen Rücksprache halten können,“ erklärte Hohlbein. Dies ist bedeutsam, da es die Sicherheitslage für die Patientinnen und Patienten unterstreicht.
Ein weiteres zentrales Thema der Diskussion sind die zahlreichen Überstunden, die im medizinischen Personal anfallen. Laut Hohlbein werden ärztliche Leistungen sogar von externen Dienstleistern eingekauft, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. „Wir alle wären froh, wenn genügend Ärztinnen und Ärzte da wären, aber das ist derzeit nicht der Fall,“ betonte der Betriebsratsvorsitzende. Diese Aussage ist besonders wichtig in Anbetracht der anhaltenden Personalengpässe im Gesundheitswesen, die durch Pensionierungen und den Mangel an Bewerbungen verschärft werden.
Umstrukturierung als notwendiger Schritt
Die aktuelle Lage führt den Betriebsrat dazu, die kürzlich angedachte Umstrukturierung der Landeskliniken als einen unerlässlichen Schritt zu werten. „Wenn man nicht in allen Häusern eine Akutversorgung gewährleisten kann, dann ist es besser, zumindest in einem Schwerpunktklinikum der Region den Patientinnen und Patienten die volle Versorgung anbieten zu können,“ sagte Hohlbein. Die Forderung nach einem Schwerpunktklinikum, das auch über die nötigen personellen Ressourcen verfügt, könnte eine Lösung für die Herausforderungen im Gesundheitswesen darstellen.
Ein weiterer Aspekt, den der Betriebsrat ansprach, ist die Überlastung des Pflegepersonals. Überstunden sind auch hier an der Tagesordnung, um einen reibungslosen Dienstbetrieb zu gewährleisten. Eine neue Personalbedarfsberechnung soll nun dazu beitragen, den tatsächlichen Bedarf an Pflegekräften zu ermitteln. „Die LGA sammle gerade Daten hierzu. Ende 2025 sollen erste Ergebnisse vorliegen,“ erläuterte Hohlbein und hoffe, dass die ermittelten Personalbedarfe den Anforderungen und Leistungen der Pflege gerecht werden. Dies könnte einen essenziellen Schritt zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen darstellen.
In der derzeitigen Lage bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen im Landesklinikum Amstetten gestalten und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal nachhaltig zu verbessern. Die Situation wird weiterhin genau beobachtet, und es ist klar, dass Veränderungen notwendig sind, um die Herausforderungen im Gesundheitssektor effektiv anzugehen, wie www.noen.at berichtet.