In der burgenländischen Gemeinde Neutal blüht die Nahversorgung dank innovativer Infrastrukturmaßnahmen. Mit dem kürzlich eröffneten Hybridmarkt, der als erste seiner Art im Burgenland gilt, kombiniert die Gemeinde klassischen Handel mit personalloser Technologie und ist täglich bereits ab 5:30 Uhr geöffnet. Diese Initiative hat die Möglichkeit geschaffen, dass besonders Berufstätige und Familien ihre Einkäufe auf einfache Weise erledigen können. Bürgermeister Erich Trummer hebt hervor, dass der Markt jährlich über 60.000 Einkäufe verzeichnet, wovon 80 allein auf Sonntage entfallen. Ein weiterer Erfolg ist die durch die Gemeinde übernommene Postpartnerstelle, die durch verlängerte Öffnungszeiten ein umfassendes Service bietet. Dies alles ist Teil einer zukunftsorientierten Strategie zur Sicherstellung der Versorgung in der Region, wie MeinBezirk berichtet.
Doch während Neutal in Sachen Infrastruktur Vorreiter wird, kämpft ein erheblicher Teil der Bevölkerung gegen die Schattenseiten von Armutsverhältnissen. Über 360.000 Menschen in Österreich sind akut von Armut betroffen. Im Burgenland ist dies oft eine versteckte Realität, die mit Scham behaftet ist, wie die Caritas betont. Besonders alleinerziehende Frauen stehen unter immensem Druck, oft können sie die Miete oder die Heizkosten nicht fristgerecht zahlen. Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics macht auf die steigende Zahl der Klienten aufmerksam, die sich wegen finanzieller Engpässe an die sozialen Beratungsstellen wenden. Dinge wie Mieten auf Rekordniveau überfordern viele, und die Sorge um die Grundversorgung ist allgegenwärtig, da auch die Lebensmittelpreise steigen. Laut Caritas Burgenland hatten zwei Drittel der Menschen, die in diesem Jahr erstmals Hilfe suchten, einen weiblichen Hintergrund. Es braucht dringend Maßnahmen zur Entlastung der hohen Lebenshaltungskosten, darunter eine Fortführung der Mietpreisdeckelung und eine gerechte Anerkennung der Sorgearbeit.